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Ernst Reuter

Åbenrå (Apenrade) / Schleswig (Dänemark) 29.7.1889 - Berlin 29.9.1953

Bülowstraße 33

Hier lebte und starb
Ernst Reuter
1.4.1948 - 29.9.1953

Der be­rühmte Berli­ner "Re­gierende" war seit 1912 Mitglied der SPD. In russischer Kriegs­gefangenschaft wurde er nach der Revolution zum Beauftragten für den Verwaltungs­aufbau im Wolgagebiet ernannt. Nach seiner Rück­kehr nach Deutschland Ende 1918 bis zum Aus­schluß 1922 war er in leiten­der Position (Generalsekretär) in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik. Er wurde wieder Mit­glied der SPD, schuf als Stadtrat für Ver­kehrs­wesen in Berlin die BVG. 1931 wurde er Oberbürger­meister von Mag­deburg, 1935 emi­grierte er nach "Schutzhaft" im KZ über England in die Türkei. 1946 kehrte er nach Berlin zurück. Sein Engagement für die Demokratie führte zur Konfrontation mit der sowjetischen Besat­zungs­macht, die gegen seine Wahl zum Oberbür­germei­ster 1947 ihr Veto einlegte. Mit der politischen Teilung der Stadt während der Blockade und nach den Wahlen vom 5.12.1948, die nur in den West­sektoren durchgeführt werden durften, wurde er Oberbürgermeister (später Regierender Bürgermeister) von (West-)Berlin. Vor allem seinem Einsatz ver­dankte der Westteil Berlins die Ver­sorgung über die "Luftbrücke" und damit sein politisches Überleben, das ein wichtiges Funda­ment für die vier Jahrzehnte später erfolgte Wieder­vereinigung war.

Enthüllung der Bronzeta­fel 29.7.1964. Begraben ist Reuter auf dem Wald­fried­hof Zeh­len­dorf, Pots­damer Chaussee 75, VI W 18/19 (Eh­ren­grab). An seinem Geburtshaus hängt die einzige Berliner Gedenktafel außerhalb der Stadt.

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