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Erich Schulz

Erich Schulz

12.2.1898 - Berlin 25.4.1925

Trebbiner Straße 9

Hier lebte
Erich Schulz
12. Februar 1898 - 25. April 1925
Als Mitglieder der demokratischen und über-
parteilichen Republikschutzorganisation
“Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund der
republikanischen Kriegsteilnehmer”
tritt er für die Weimarer Verfassung ein.
Am Tag vor der Reichspräsidentenwahl
am 26. April 1925 kommt es nach einer
Kundgebung in der Innsbrucker Straße zu
Auseinandersetzungen zwischen Republik-
unterstützern und -gegnern. Erich Schulz
wird durch den Schuss eines Anhängers
des rechtsextremen “Bund Wiking” tödlich
verletzt.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand | www.reichsbanner-geschichte.de

Der Lagerarbeiter Erich Schulz wohnte in der Trebbiner Straße 10. Er  war parteilos und 1924 dem “Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold” beigetreten, in dem er sich für die Republik engagierte. Nach dem frühen Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert im Februar 1925 wurden Neuwahlen angesetzt. Präsidentschaftskandidat der Weimarer Koalition (SPD, DDP, Zentrum) war Wilhelm Marx gegen den Kandidaten der politischen Rechten Paul von Hindenburg. Zum Zusammenstoß der Reichbannerleute mit Gegnern der demokratischen Republik kam es bei einer Wahlpropagandafahrt auf offenem Möbelwagen an der Kreuzung Badensche Straße / Innsbrucker Straße in Schöneberg. Der 21jährige Alfred Rehnig schoss aus nur drei Metern Entfernung auf Schulz und verletzte ihn so schwer, dass dieser noch auf dem Weg ins Krankenhaus starb. Er war das erste Todesopfer des “Reichsbanners” in Berlin. Im Prozess im Juli 1925 wurde der Schütze freigesprochen. Er trat 1931 der NSDAP bei und später der SS.
Beigesetzt wurde Schulz auf dem Neuen Garnisonfriedhof am Columbiadamm. Der 1926 für ihn gesetzte Grabstein blieb erhalten und wurde restauriert. Seit 2017 findet dort jedes Jahr am Todestag eine Gedenkveranstaltung statt.
Die eloxierte Aluminiumtafel wurde an Schulz’ 100. Todestag an einer Backsteinmauer des Deutschen Technikmuseums Berlin enthüllt. Zur Begrüßung sprachen Joachim Breuninger, Direktor des Deutschen Technikmuseums, Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und Dr. Fritz Felgentreu, Vorsitzender des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e. V. Die Gedenkansprache hielt André Schmitz, Staatssekretär a. D.

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