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Erich Ollenhauer

Erich Ollenhauer

Magdeburg 27.3.1901 - Bonn 14.12.1963

Trautenauer Straße 6

Erich Ollenhauer
27.3.1901 Magdeburg - 14.12.1963 Bonn
In diesem Haus wohnte ab Mitte der Zwanziger-
jahre bis zu seiner Emigration 1933 der damalige
Vorsitzende der Sozialistischen Arbeiterjugend
und spätere Vorsitzende der SPD und deren
Fraktion im Deutschen Bundestag.
Unter seinem Vorsitz orientierte sich die SPD
1959 mit dem Godesberger Programm neu.
Kurz vor seinem Tode wurde Ollenhauer zum
Vorsitzenden der Sozialistischen Internationale
gewählt.

Ollenhauer gehörte der SPD seit 1918 an. Er wurde noch Ende April 1933 in den Parteivorstand gewählt. Die Flucht vor den Nazis führte ihn zunächst nach Prag, wo er die Exilorganisation der SPD, die SoPaDe, mit aufbaute. Von Prag ging er mit dem Exilvorstand nach Paris und nach Beginn des Zweiten Weltkriegs zunächst in das unbesetzte Frankreich. Von dort glückte ihm der eg über Spanien und Lissabon nach London. Mit Hilfe der Labour Party gelang ihm als engem Mitarbeiter von Hans Vogel, einen Zerfall der Parteiorganisation im Exil zu stoppen. 1945 durfte er als einziger SoPaDe-Vertreter aus London an der SPD-Konferenz in Hannover teilnehmen. Im Jahr darauf kehrte er nach Deutschland zurück, wurde enger Mitarbeiter Kurt Schumachers und dessen Stellvertreter. 1949 wurde er in den ersten Deutschen Bundestag gewählt. Nach Schumachers Tod 1952 übernahm er dessen Funktion in der Fraktions- und Parteiführung. Nach zwei für die SPD unglücklichen Wahlausgängen 1953 und 1957 trat er kein drittes Mal als Spitzenkandidat an, sondern überließ die Kandidatur 1961 dem charismatischeren Willy Brandt. Nach seinem Tod erhielt die SPD-Zentrale in Bonn, die "Baracke", den Namen Erich-Ollenhauer-Haus.

Die von Helga Lieser gestaltete Edelstahltafel zeigt auf der linken Seite ein Foto Ollenhauers und daneben die rechtsbündig gehaltene Inschrift. Sie wurde am Freitag, dem 13.12.2013 - einen Tag vor Ollenhauers 50. Todestag - rechts neben dem Hauseingang enthüllt. Zu dem Anlass waren zahlreiche Teilnehmer erschienen, darunter der Präsident des Abgeordnetenhauses Ralf Wieland und Renate Ollenhauer, Enkelin des Geehrten. Es sprachen die Bezirksstadträtin Kerstin Beurich und der Landesvorsitzende der SPD in Berlin, Jan Stöß. Die Laudatio hielt Frank Walter Steinmeier, SPD-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag.

Ganz unten rechts steht auf der Tafel:
Lichtenberger Fonds
für Erinnerungskultur
Berlin 2013

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