Erich Mühsam
Dörchläuchtingstraße 48
DICHTER FÜR FREIHEIT
UND MENSCHLICHKEIT
VON SS IM KZ 1934
ERMORDET
WIR VERGESSEN DICH NIE!
Der Gedenkstein vor dem Haus, in dem Mühsam von 1928 bis 1933 lebte, wurde am 13.9.1947 (Berliner Zeitung, 16.9.1947, S. 6) enthüllt. Bereits am 29.9.1945 stand in der Tageszeitung Das Volk, dass “vor den Trümmern des durch Luftangriff zerstörten Hauses, in dem Erich Mühsam bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo wohnte, durch den Arbeitsausschuß der KPD und SPD eine Gedenktafel errichtet” wurde.
Der Schriftsteller und menschenliebende Anarchist wurde von seinen Zeitgenossinnen -genossen als herzensguter Mensch geschildert. Wegen seiner Teilnahme an der Münchener Räterepublik 1919 wurde er zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Die Nazis inhaftierten ihn im KZ Oranienburg und ermordeten ihn dort. Die Beisetzung auf dem Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47, erfolgte am 16.7.1934 im Beisein nur weniger mutiger Freunde. Seine Grabstätte (Abt. 2 A 144) wurde erhalten und gepflegt, ohne Ehrengrab des Landes Berlin zu sein. Das wurde sie erst Anfang der 1990er-Jahre.