zurück zur Suche

Erich Knauf / Erich Ohser

Merane (Sachsen) 21.2.1895 - Brandenburg 2.5.1944 / Untergettengrün (Vogtland) 18.3.1903 - Berlin 5.4.1944

Am Feldberg 3

In diesem Haus wohnten von 1942 bis 1944
ERICH KNAUF ERICH OHSER
21.2.1895 - 2.5.1944 18.3.1903 - 5.4.1944
Schriftsteller Karikaturist
Aufgrund regimekritischer Äußerungen
denunziert und verhaftet
wurde Erich Knauf in einem Schauprozeß von den
Nationalsozialisten zum Tode verurteilt
und hingerichtet
Erich Ohser (E. O. Plauen) wählte nach seiner
Verhaftung den Freitod

„Ausgebombt wie sein Freund, der Karikaturist Erich Ohser (E.O. Plauen - ‘Vater und Sohn’), wohnte er [Erich Knauf, Schriftsteller und Textdichter von u.a. ‘Heimat, deine Sterne’ aus ‘Quax, der Bruchpilot’ mit Heinz Rühmann, 1938] mit diesem in Berlin-Kaulsdorf, Am Feldberg 3, als beide während eines Luftangriffs ihrem Unmut in sarkastischen Unmutsäußerungen über das NS-Regime zum Ausdruck brachten. Es fand sich ein Denunziant in Person eines Wehrmachtshauptmanns mit dem Allerweltsnamen Schultz. Beide wurden verhaftet, vor dem berüchtigten ‚Volksgericht[shof]‘ angeklagt und zum Tode verurteilt." (Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, Heft 2, März 1999, S. 516f.)
Die Verhaftung erfolgte am 28.3.1944, am 6.4.1944 wurde Knauf zum Tode verurteilt. Tags zuvor hatte sich Ohser in der Haft das Leben genommen.
In der Urteilsbegründung hieß es u.a.: „Knauf hat im 5. Kriegsjahr zu Volksgenossen seiner Hausgemeinschaft fortlaufend schwer zersetzende Reden geführt, den Führer aufs gemeinste beschimpft, der deutschen Kapitulation das Wort geredet u. den dt. Sieg für das größte Unglück erklärt."
Vor dem Nationalsozialismus gehörte Knauf der SPD an, war Leiter der Sozialistischen Arbeiter-Jugend in Gera, beteiligte sich am Kampf gegen den Kapp-Putsch und war von 1922-1928 Redakteur der Plauener „Volkszeitung". 1934 war er in den KZ Oranienburg und Lichtenburg inhaftiert. (Angaben nach „Ehrenbuch für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordeten Antifaschisten", Bd. 5, S. 94)
Enthüllt wurde die Berliner Gedenktafel an einem verzinkten Pfahl vor dem Haus am 20.7.1999 durch Bezirksbürgermeister Dr. Uwe Klett.

zurück