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[Tafel entfernt]

Emanuel Geibel

Lübeck 17.10.1815 - Lübeck 6.4.1884

Enckeplatz 3

Die Inschrift war bisher nicht zu ermitteln.

An diesem Platz, unmittelbar südlich der Besselstraße wohnte der Dichter Emanuel Geibel ab dem Winter 1842/43 bis zu seiner Rückkehr nach Lübeck nach der Märzrevolution 1848. Geibel war schon von 1836 bis 1838 als Student in Berlin und kehrte zu Besuchen auch später zurück. Nach dem Abbruch der Sternwarte und dem Straßendurchbruch zur Lindenstraße in den 1920er-Jahren lautete die Adresse Enckestraße 10.
Da die Tafel 1911 bei Otto Mönch (Die Gedenktafeln in Berlin, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, Ausgabe 28/1911, S. 138-146) noch nicht erwähnt wird, wohl aber in einem Verzeichnis von 1927, ist sie möglicherweise aus Anlass von Geibels 100. Geburtstag angebracht worden. 1947 war sie „zerstört, wann nicht bekannt". Das Haus gibt es nicht mehr.
Von Geibel stammen u.a. die Texte der bis heute bekannten Lieder „Der Mai ist gekommen" und „Wer recht in Freuden wandern will", aber auch das „überhebliche Wort aus seinen ‘Heroldsrufen’ (1861) ‘Und es mag am deutschen Wesen / Einmal noch die Welt genesen’" (Karl Voß, Reiseführer für Literaturfreunde. Berlin, Frankfurt/M-Berlin-Wien 1980, S. 310). Diese Zeile wurde später umgedeutet und umformuliert in das politische Schlagwort "Am deutschen Wesen mag die Welt genesen", das u. a. von Kaiser Wilhelm II. verwendet wurde.

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