Else Ury
Kantstraße 30
die Schriftstellerin
ELSE URY
1.11.1877 - 12.1.1943
Die Verfasserin der »Nesthäkchen-Romane«
wurde 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen
1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert
und dort umgebracht
Berühmt wurde Else Ury durch die zehnbändige Romanserie vom "Nesthäkchen", die sie zur beliebtesten deutschen Autorin von Mädchenbüchern werden ließ. Insgesamt schrieb sie fast 40 Bücher. Ihre letzte Wohnung hatte sie in einem sogenannten "Judenhaus" in der Solinger Straße in Moabit. Am 12. Januar 1943 wurde sie im Alter von 65 Jahren nach Auschwitz deportiert. Dieses Datum gilt als offizielles Todesdatum. Nach einem Bericht des Tagesspiegel (12.4.95: "Nur ein Koffer ist geblieben") haben Schülerinnen der Schöneberger Robert-Blum-Oberschule im Archiv der KZ Gedenkstätte Auschwitz den tatsächlichen Todestag ermittelt: 13. Januar 1943. Else Ury ist also unmittelbar nach ihrer Ankunft im Lager ermordet worden. Auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee erinnert ein Stein am Grab ihrer Eltern an sie. 50 Jahre nach ihrer Ermordung erschien unter dem Titel "Nesthäkchen kommt ins KZ" eine von Marianne Brentzel verfaßte Biographie über die konservative, deutsch-national eingestellte Else Ury, die von ihrem Heimatland umgebracht wurde. Enthüllung der Berliner Gedenktafel 11.3.1995.