Elly Heuss-Knapp
Grillparzerstraße 15
ELLY HEUSS-KNAPP
25.1.1881 - 19.7.1952
Gründerin des Müttergenesungswerks
Ehefrau des ersten
Bundespräsidenten Theodor Heuss
Die Berliner Gedenktafel wurde am 28.11.1989 enthüllt. Sie ist direkt links neben dem Hauseingang nur etwa einen Meter über dem Boden in enem Edelstahlrahmen auf der Fassade befestigt. Der Tagesspiegel schrieb am 22.11.1989: "Geehrt werden soll nach Mitteilung des Bezirksamts nicht die Frau des Bundespräsidenten und Gründerin des Müttergenesungswerks, sondern 'die selbständige, politisch tätige Frau'.Sie war an einer Fortbildungsschule für Mädchen tätig und hatte ein Buch über Volkswirtschaft für Frauen geschrieben."
Elly Heuss-Knapp war eine deutsche Politikerin, Sozialreformerin und Gründerun des Müttergenesungswerkes. In den 1920er-Jahren arbeitete sie für den evangelischen Pfarrer Otto Dibelius, der später Mitglied der Bekennenden Kirche wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Haus des Ehepaares Heuss zum Treffpunkt von Gegnerinnen und Gegner des Regimes, darunter u.a. Martin Niemöller. Heuss-Knapp war in der Werbebranche tätig und revolutionierte die Radiowerbung durch die Erfindung von Werbe-Jingles als akustisches Warenzeichen eines Unternehmens. Nach dem Krieg war sie von 1946-1949 für die DVP und FDP Mitglied des baden-württembergischen Landtages. In dieser Funktion setzte sie sich besonders für die Bedürfnisse und Unterstützung von Kindern ein. 1950 gründete sie gemeinsam mit der Ökonomin und Gründerin des Bayrischen Mütterdienstes Antonie Nopitsch das Deutsche Müttergenesungswerk. Das Werk bietet frauenspezifische und ganzheitliche Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter und Mütter mit Kindern an, darunter medizinische als auch psychosoziale Therapien.