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Eduard Norden

Emden 21.9.1868 - Zürich 13.7.1941

Baseler Straße 64

In diesem Haus wohnte von 1907 bis 1939
der Klassische Altertumswissenschaftler
Eduard Norden
21.09.1868 - 13.07.1941
1927 bis 1928 Rektor
der Berliner Universität
Gestorben im Exil in Zürich

Eduard Norden studierte in Berlin und Bonn klassische Philologie, promovierte 1891 und habilitierte sich bereits ein Jahr darauf. 1893 berief ihn die Greifswalder Universität zum außerordentlichen und zwei Jahre später zum ordentlichen Professor für klassische Philosophie. Der Ruf nach Breslau folgte 1898 und nach Berlin während eines Griechenlandaufenthalts 1906. Im Jahr 1907 zog er mit seiner Familie nach Lichterfelde-West in die damalige Carlstraße 26 (heute Baseler Straße 64). Er gehörte auch dem Direktorium des Deutschen Archäologischen Instituts an, aus dem er aus antisemitischen Gründen bereits 1934 ausgeschlossen wurde, da er nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten als Jude galt. Seine Emeritierung erfolgte im Februar 1935. Im Jahr darauf verlieh ihm die Harvard University aus Anlass ihres 300-jährigen Bestehens die Ehrendoktorwürde. Deren Präsident, James Bryant Conant, führte Norden als "the most famous latinist of the world" ein. Im Oktober 1938 wurde Norden zum Austritt aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften gezwungen, der er seit 1912 angehört hatte. Nach den Novemberprogromen stellte er einen Ausreiseantrag in die Schweiz, musste Bibliothek und Haus unter Wert verkaufen und verließ Berlin am 5.7.1939.


Die Metalltafel ist pultförmig hinter dem Jägerzaun rechts neben der Grundstückseinfahrt auf zwei Streben befestigt. Sie zeigt linkerhand ein Reliefporträt des Geehrten, gestaltet von der Künstlerin Elgin Willigerodt. Enthüllt wurde die vom Hauseigentümer finanzierte Tafel in Anwesenheit etlicher Nachfahren Nordens aus Anlass seines 70. Todestages am 13.7.2011.

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