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Depot der "Aktion Entartete Kunst"

Köpenicker Straße 22-25

AKTIVES MUSEUM
Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.
In dem früher hier in der Köpenicker Straße 24a stehenden Viktoria-Speicher
Block I befand sich von Herbst 1937 bis zum 20. März 1939 das Depot der
»Aktion Entartete Kunst«
Von August bis November 1937 wurden in Deutschland in der »Aktion
Entartete Kunst« mehr als 20 000 Werke der bildenden Kunst aus
Museen und Privatsammlungen beschlagnahmt. Als »entartet« gal-
ten den nationalsozialistischen Machthabern ungegenständliche,
expressionistische und sozialkritische Werke sowie solche von
Künstlerinnen und Künstlern jüdischer Abstammung. Viele von ihnen
unterstanden zudem einem Ausstellungs- und Malverbot.
Ein Teil der beschlagnahmten Kunstwerke wurde in der Propaganda-
Ausstellung »Entartete Kunst« gezeigt oder devisenbringend ins Ausland verkauft. Nach der Auflösung des Depots am 20. März 1939
wurden über 1 000 Ölgemälde und Skulpturen sowie rund 4 000
Aquarelle, Zeichnungen und graphische Blätter zerstört.
Zuerst angebracht am 19. März 1999 - überarbeitet und erneuert am 18. März 2011

Die matte quadratische Acrylglastafel ist am linken Pfosten der Grundstückseinfahrt befestigt. Die Gedenktafel wurde vom Verein Aktives Museum realisiert, die Gestaltung übernahm Petra Müller (museumsfreunde). Sie ersetzt eine Vorgängertafel mit folgender, weitgehend identischer Inschrift:
An diesem Ort - Köpenicker Straße 24a -
in dem früher hier stehenden ‚Victoria-Speicher Block I‘
befand sich vom Herbst 1937 bis zum 20. März 1939 das
Depot der ‚Aktion Entartete Kunst‘.
Von August bis November 1937 wurden in Deutschland in der ‚Aktion
Entartete Kunst‘ 16.558 Werke der bildenden Kunst aus Museen und Privatsammlungen beschlagnahmt. Als ‚entartet‘ galten den natio-nalsozialistischen Machthabern ungegenständliche, expressionisti-
sche und sozialkritische Werke sowie solche von Künstlerinnen und
Künstlern jüdischer Abstammung. Die Künstler dieser Werke wurden
mit Ausstellungs- und Malverboten belegt.
Viele der beschlagnahmten Kunstwerke wurden in der Propaganda-
ausstellung 'Entartete Kunst‘ gezeigt und im Ausland devisenbringend
versteigert. Nach der Auflösung des Depots am 20. März 1939
wurden 1004 Ölgemälde und Skulpturen sowie 3825 Aquarelle,
Zeichnungen und graphische Blätter, von den Nationalsozialisten als ‚wertlos‘
eingestuft, zerstört.
Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.
19. März 1999

Die weiße, von einer Acrylglasplatte geschützte Tafel war am gleichen Ort angebracht. Sie zeigte in ihrem linken Teil zwei Fotografien mit folgenden Erläuterungen:

(1) 13. Januar 1938: Goebbels (4.v.l.) und Hitler (5.v.l.) besichtigen das Depot der ‚Aktion Entartete Kunst‘ im Victoria-Speicher Köpenicker Straße in Berlin.
(2) Berlin 1938: Die zweite Station der Ausstellung ‚Entartete Kunst‘ (26. Februar bis 8. Mai)im Berliner ‚Haus der Kunst‘, Königsplatz 4. Bis zum Frühjahr 1941
wurde die Ausstellung in
großen deutschen und österreichischen Städten gezeigt.

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