Clara Israel
Map Clara-Israel-Platz
*28.10.1876 in Spandau
✝ 22.10.1942 in Berlin
Clara Israel gehörte zu den führenden Persönlichkeiten
der Sozialarbeit der 1920er Jahre in Deutschland.
Sie war Leiterin des neu errichteten Jugendamtes
Charlottenburg, gehörte dem Hauptvorstand des
Deutschen Verbundes der Sozialbeamtinnen an und
arbeitete als Dozentin. Sie hatte entscheidenden
Anteil an der Entwicklung der Sozialen Arbeit von der
alten Armenpflege zur modernen Wohlfahrtspflege.
Ab 1908 war sie hauptamtlich in der neu geschaffe-
nen Charlottenburger Jugendgerichtshilfe tätig.
Um 1920 wurde sie als Wohlfahrtspflegerin staatlich
anerkannt und arbeitete ab 1920 am Aufbau des
Jugendamtes mit. 1929 erfolgte ihre Ernennung zum
ersten weiblichen Magistratsrat in Preußen als
Leiterin des Jugendamtes Berlin-Charlottenburg.
Im März 1933 wurde sie aus dem Dienst entlassen.
In der Folge organisierte sie den Jüdischen Haus-
pflegeverein in Berlin-Charlottenburg.
1942 setzte sie ihrem Leben – zusammen mit ihrer
Freundin (und Mitarbeiterin) Grete Hartstein
und ihrer Schwester – ein Ende, um der drohenden
Deportation zu entgehen.
Die Gedenkstele für Clara Israel wurde am 22. Oktober 2025 an der Grünfläche vor dem Standesamt Charlottenburg (Alt-Lietzow 28, 10587 Berlin) enthüllt. Gleichzeitig wurde die Fläche offiziell in Clara-Israel-Platz benannt. Zur Enthüllung sprachen Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen), Bezirksstadtrat Simon Hertel (Jugend und Gesundheit), Judith Stückler (Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf) und Uta von Pirani (Jugendamtsleitung a. D., Sozialwissenschaftlerin).
Im Anschluss fand ein öffentliches Symposium im Festsaal des Rathauses Charlottenburg-Wilmersdorf mit Beiträgen von u.a. Uta von Pirani („Erinnerung ist kein Rückblick, sondern eine Haltung – was heißt das für die Jugendamtsarbeit heute?“), Dr. Simone Ladwig-Winters („Clara Israels Leben und Wirken für die Soziale Arbeit“) und Denise Nestler (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU, „Jüdisches Leben in Charlottenburg-Wilmersdorf sichtbar machen“) statt.
