Cemal Kemal Altun
Hardenbergstraße 20
stürzte sich am 30. August 1983
als politischer Flüchtling
hier aus dem Fenster
des Verwaltungsgerichts
aus Angst vor Auslieferung
in den Tod
Politisch Verfolgte
müssen Asyl erhalten!
Cemal Kemal Altun
Politik sıginmacı
30 Agustos 1983 tarıhınde
iade edileceğı korkusulya
idare mahkemesinın
penceresinden atlayarak
yaşamına son verdi
Politik takip altında
olanlara siğınma hakkı
tanınmalıdır!
Das Denkmal (Bildhauer Akbar Behkalam) steht neben dem Bürgersteig vor dem ehemaligen DB-Pavillon. Es wurde am 22.5.1996 von Bezirksbürgermeisterin Monika Wissel enthüllt. Bereits am 28.8.1988 hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg auf Anregung der Internationalen Liga für Menschenrechte/Sektion Berlin beschlossen, am damaligen Gerichtsgebäude eine Gedenktafel für Altun anbringen zu lassen. Am 14. Mai 1992 wurde dieser Beschluß von der BVV erneuert. Ein nach langwierigen Abstimmungen vorliegender Textentwurf lautete: Kemal Altun, politischer Flüchtling aus der Türkei, sprang am 30.8.83 zermürbt im Spannungsverhältnis zwischen Asyl- und Auslieferungsrecht in den Tod. Sein Tod bleibt für uns Verpflichtung, das Grundrecht auf politisches Asyl mit Leben zu füllen. Die Tafel sollte im Frühjahr 1994 angebracht werden. Stattdessen gibt es nun das Denkmal aus grauem Granit mit den beiden Inschriften.