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Cécile und Oskar Vogt

Annecy 27.3.1875 - Cambridge, Großbritannien 4.5.1962 / Husum 6.4.1870 - Freiburg (Breisgau) 31.7.1959

Charité Campus Buch

Oskar und Cécile Vogt
Den humanistischen Gelehrten
und Begründern des Instituts
für Hirnforschung Berlin-Buch
aus Anlass des XX. Jahrestages der Befreiung

Die Gedenktafel befindet sich am am Oskar-und-Cécile-Vogt-Haus des Klinikums. Die Inschrift steht rechts neben den Reliefportraits der beiden Geehrten. Die große langgestreckte, von Axel Schulz gestaltete Bronzetafel ist links neben dem Eingang des nach den beiden benannten Hauses (gelegen gegenüber vom Zugang Lindenberger Weg), dem ehem. Hirnforschungsinstitut der KWG, angebracht.

Cécile Vogt, geb. Mugnier, war Neurologin und Hirnforscherin. Als eine von wenigen Frauen wurde sie 1893 als Studentin an der medizinischen Fakultät in Paris zugelassen und wurde 1900 zur Doktorin der Medizin promoviert. Seit 1902 arbeitete sie als Abteilungsleiterin am Neurobiologischen Laboratorium der Berliner Universität, erhielt als Frau aber erst 1920 ihre ärtzliche Approbation.

Ihr Ehemann Oskar Vogt studierte ab 1888 an der Universität Kiel Psychologie, wechselte aber schnell zur Medizin und beendete sein Studium 1894 in Jena mit der Promotion. Er arbeitete dann in Burghölzli (Schweiz), Leipzig und Paris. Dort lernte er Cécile Mugnier kennen, die er 1899 heiratete. Seit 1898 wirkte und forschte er in Berlin. 1914 beschloss die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft die Errichtung eines eigenständigen Instituts für Hirnforschung, das aus dem von den Vogts gegründeten Neurobiologischen Laboratorium hervorging und übertrug Oskar Vogt die Leitung. Seit 1924 gab das Ehepaar Vogt gemeinsam die "Zeitschrift für Psychologie und Neurologie" heraus. Ende 1924 erhielt Oskar Vogt den Auftrag, das Gehirn des fast ein Jahr zuvor gestorbenen Lenin in Moskau zu untersuchen.

Als die Vogts auch nach 1933 an ihrer wissenschaftlichen Unabhängigkeit in Opposition zum NS-Regime festhielte, wurde Oskar Vogt 1935 zwangsweise pensioniert. Zwei Jahre später gingen beide an das weitgehend privat finanzierte "Institut der Deutschen Hirnforschungs-Gesellschaft" in Neustadt (Schwarzwald), wo sie ihre wissenschaftlichen Arbeiten fortführten. Das Ehepaar Vogt und ihre Mitarbeitenden leisteten „entscheidende Beiträge zur Aufklärung der normalen funktionellen, chemodynamischen und formativen Organisation wichtiger Hirnabschnitte“. Cécile Vogt ging nach dem Tod ihres Mannes 1959  nach Cambridge, Großbritannien, wo sie 1962 verstarb.

Obwohl Cécile Vogt als eine der Begründerinnen der modernen Hirnforschung gilt, wurden ihre Leistungen als Frau zeitgenössisch kaum anerkannt. Sie wurde zur bloßen Gehilfin ihres Mannes degradiert und arbeitete und forschte den Großteil ihrer Karriere ohne feste Anstellung und finanzielle Vergütung. Sie wurde insgesamt 13-mal für einen Nobelpreis nominiert - als erste Frau im Fachbereich Medizin - erhielt die Auszeichnung jedoch nie.

 

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