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Brixplatz
Brixplatz

Brixplatz

Reichsstraße / Brixplatz

BRIXPLATZ

Im Zusammenhang mit dem nördlich von Neu-Westend geplanten Wohn-
viertel wurde 1909 zwischen Reichsstraße und Westendallee eine Grünfläche aus-
gewiesen (2,1 ha).

Der Name des Platzes, Sachsenplatz, fügte sich ursprünglich in das Na-
menprogramm des Stadtteils ein (Ländernamen des Deutschen Reichs). Sein heu-
tiger Name bezieht sich auf Joseph Brix, Städtebauprofessor an der TH Char-
lottenburg (1859-1943). Die Grünanlage wurde vom Charlottenburger Stadtgar-
tendirektor Erwin Barth 1913 entworfen und 1919-22 gebaut. Barth (1880-1933)
war einer der bedeutendsten deutschen Gartenarchitekten seiner Zeit und setzte
sich intensiv für die sozialen Belange ein.

Es ist ein Stadtplatz besonderer Art. Barth selbst nannte ihn Volkspark. Er
führt anschaulich die natürlichen Vegetationsbilder und geologischen Formationen
der Mark Brandenburg vor Augen, die schon damals zu schwinden und den Städ-
tern fremd zu werden begannen. Die ausgehöhlte Form (14 m Höhenunterschiede)
geht auf eine ehemalige Kiesgrube zurück. Die auffallende Formation im Osten
stellt die Kalkfelsen bei Rüdersdorf dar. An der tiefsten Stelle liegt ein Teich mit
der heimischen Wasserflora und wird von einem Wasserfall gespeist. Das Platz-
innere sollte nicht betreten werden, um die mühsam von überall her zusammen-
getragenen Pflanzen und auch Tiere nicht zu stören.

Seit 1960 die Pflegewege geöffnet wurden, ist die Sicherheit der Biotope
jedoch nicht mehr gewährleistet. Vorgesehen war die Betrachtung von den gerade
um die Grube herumführenden Wegen und Aussichtkanzeln. In den Ecken im
Norden hat Barth einen Schulgarten, im Süden einen Spielplatz eingefügt. Der
Schulgarten ist wie in einem Botanischen Garten als kleine systematische Abtei-
lung konzipiert.

Barth beschrieb sein Entwurfsprogramm: "Sie, die Bevölkerung, will im
Häusermeer Grünflächen haben, in welchen sie die reiche Blumen- und Pflanzen-
welt in Muße betrachten kann, in welchen die Erwachsenen sich erholen, die Kin-
der spielen können. Dementsprechend werden für die Kinder Spielplätze, für die
Erwachsenen zahlreiche Ruheplätze geschaffen, die mit schön blühenden Sträu-
chern, mit schattenspendenden Bäumen und vor allem mit wirkungsvollem, ab-
wechslungsreichem Blumenschmuck versehen sind. Man versucht, die vorherge-
nannten Einrichtungen zu einem künstlerisch-schönen Ganzen mit guter Raum-
und Flächenwirkung zusammenzufassen.
Wimmer

Diese blaue Informationstafel geht zurück auf eine Idee des Landesdenkmalamts. Weitere Tafeln desselben Designs existieren im gesamten Stadtraum Berlins. Die Tafeln sind gerahmt von einem Stahlgestell, die Texte und Bilder befinden sich auf einer beschichteten Kunststoffplatte. Standort der Tafel ist der Eingang an der Reichsstraße/Ecke Brixplatz.

Die Bildunterschriften entsprechend der Einbettung im Fließtext lauten:
[1] Ausgeführter Entwurf von Barth 1921
[2] Während der Bauarbeiten
[3] Rüdersdorfer Kalksteinformationen, Foto von Barth
[4] Während der Bauarbeiten
[5] Foto von Barth

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