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Bewohnerinnen und Bewohner des Tiergartenviertels

Sigismundstraße

Das Tiergartenviertel
zu Beginn des 20. Jahrhunderts

The Tiergarten Quarter
at the Beginning of the 20th Century

An dieser Stelle führte früher die Regentenstraße (heute
Hitzigallee) nach Norden durch das Tiergartenviertel, damals ein
beliebtes Wohngebiet. Hier lebten Künstler*innen wie Lucian
Bernhard, Tilla Durieux, Georg Kolbe, Max Liebermann und Adolph
von Menzel. Sammler*innen und Förder*innen Wie Eduard Arnhold,
Oscar Huldschinsky, Franz und Frieda von Lipperheide, Eduard
und James Simon und Valentin Weisbach, Galerist*innen wie Bruno
und Paul Cassirer, Wissenschaftler*innen wie Max J. Friedländer
und Salonnièren wie Marie von Olfers und Cornelie Richter
hatten hier ihren Wohnsitz. Durch ihr soziales, gesellschaftliches
und mäzenatisches Engagement bereicherten sie die Berliner
Stadtgesellschaft und die Sammlungen der Berliner Museen in
erheblichem Maße.
Zahlreiche Bewohner*innen des Tiergartenviertels oder
ihre Nachfahren wurden von der nationalsozialistischen Diktatur
aus antisemitischen Motiven zwangsenteignet, zur Emigration
gezwungen oder deportiert und ermordet. Die Staatlichen Museen
zu Berlin gedenken der Bewohner*innen des Tiergartenviertels
in großer Dankbarkeit. Die Erinnerung an sie und ihre Schicksale
wachzuhalten, ist und bleibt unsere Verantwortung.

From this point, Regentenstrasse (today Hitzigallee) used to go North
through the Tiergarten quarter, formerly a popular residential area.
Tiergarten was home to artists such as Lucian Bernhard, Tilla Durieux,
Georg Kolbe, Max Liebermann and Adolph von Menzel. Collectors and
patrons like Eduard Arnhold, Oscar Huldschinsky, Franz and Frieda
von Lipperheide, Eduard and James Simon, and Valentin Weisbach,
gallerists like Bruno and Paul Cassirer, scholars like Max J. Friedländer,
and salonnières like Marie von Olfers and Cornelie Richter had their
homes here. Through their engagement in the community and their
support for the arts and sciences, they significantly enriched the life of
Berlin, as well as the collections of the Berlin Museums.
Many residents of the Tiergarten quarter or their descendants
had their property seized by the Nazi dictatorship for anti-Semitic
reasons, were forced to emigrate or were deported and murdered.
With great gratitude, the Staatliche Museen zu Berlin commemorate the
residents of the Tiergarten quarter and the contributions they made.
It is our responsibility to keep their memory alive, and to never forget
the injustices they suffered.

Zwischen der Überschrift und der eigentlichen Inschrift befindet sich ein Kartenausschnitt der Gegend “Straube-Plan, Ausschnitt / Straube map, detail, Tiergartenviertel 1919" und ein Foto “Blick von der Sigismundstraße nach Nordwesten in die Regentenstraße / North-west perspective of Regentenstrasse, taken from Sigismundstrasse”.

Die weiße Kunststoffstele steht in der von Betonbändern eingefassten Bepflanzung vor der Südseite der Gemäldegalerie gegenüber der Einmündung der Hitzigallee. Sie wurde am 17.2.2021 ohne Einweihungszeremonie der Öffentlichkeit übergeben.

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