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Betty, Inge und Horst Hirsch

Zionskirchstraße 4

Unvergessen!
Am 27.3.1943(sic!)
wurde die jüdische Familie
Betty Hirsch, geb. Kaatz,
und ihre beiden Kinder
Inge und Horst
aus diesem Hause
von der Gestapo abgeholt
und von den Faschisten
ermordet.

Die Tafel wurde vor 1952 enthüllt. Sie gibt ein falsches Deportationsdatum der Familie an.

Die Schneiderin Betty Hirsch, geb. Kaatz, wurde am 4. Juni 1889 in Wałdowo (dt. Waldau) geboren, ihre Tochter Inge(borg) am 25. Januar 1921 in Berlin, ihr Sohn Horst am 5. September 1923 ebenfalls in Berlin. Sie lebten gemeinsam in der Zionskirchstraße, wo sie laut Tafeltext am 27. März 1942 von der Gestapo verhaftet wurden. Daraufhin wurden sie am folgenden Tag, dem 28. März 1943 mit dem sog. "XI. Transport" gemeinsam mit insgesamt 973 jüdischen Berlinerinnen und Berlinern ins polnische Piaski deportiert, einer Kleinstadt rund 30km südlich von Lublin. Auf der Deportationsliste des Transportes sind sie mit den Nummern 326, 327 und 328 verzeichnet und als "arbeitsfähig" registriert. In Piaski befand sich seit Anfang 1941 ein von den Deutschen Truppen eingerichtetes Ghetto, zwischen Februar und November 1942 diente es als Transitlager für Deportationen in das Vernichtungslager Belzec, teilweise auch nach Sobibor. Das Ghetto existierte bis April 1943, als die letzten Gefangenen nach Trawniki, einem Außenlager des KZ Majdanek, deportiert wurden. Das genaue Schicksal der Familie Hirsch nach Ankunft in Piaski ist unbekannt.

(Quellen: https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot11.html, die Namen der Familie Hirsch befinden sich auf dem PDF Nr. 17: https://www.statistik-des-holocaust.de/OT11-17.jpg, jeweils zuletzt abgerufen am 29.8.2022. Zum Ghetto Piaski s. außerdem: The United States Holocaust Memorial Museum: Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933–1945. Volume II - Ghettos in German-Occupied Eastern Europe Part A, S. 696-699).

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