Betty Hirsch
Rothenburgstraße 14
15.1.1873 - 8.3.1957
1914 gründeten Betty Hirsch, blinde Sprachlehrerin,
und ehemalige Schülerin dieser Schule, und der
Augenarzt
Dr. Paul Silex, die Kriegsblindenschule Dr. Silex,
deren Tradition in der Berufsfachschule Dr. Silex fortgeführt
wird. 1933 mußte sie als Jüdin die damals private Schule
abgeben und emigrieren.
Von ihr gingen zukunftsweisende Impulse für die berufliche
Tätigkeit und Emanzipation blinder Menschen aus.
Durch einen Unfall verlor die Zwölfjährige ihr Augenlicht. Sie kam zur Ausbildung nach Berlin und versuchte über die eher schlichten Berufsmöglichkeiten für Blinde wie Bürstenbinden und Korbflechten hinaus durch weitergehende Ausbildungen (Gesang und Englischlehrerin), aus ihrem Leben das Beste zu machen.
Später setzte sie sich mit all ihren Fähigkeiten und unermüdlichem Engagement für die Rehabilitation Erblindeter ein.
1933 führte sie die erzwungene Emigration nach London, wo sie dank privater Unterstützung durchkam. Am 20.1.1947 kehrte sie nach Berlin zurück.
Beigesetzt wurde sie auf dem Friedhof Wilmersdorf, Berliner Straße 81-103, Abt. C 15, Urnenreihe 163. 1977 wurde die Grabstelle neu belegt.
Enthüllung der Berliner Gedenktafel Ende Dezember 1997.