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Berliner Stadtrundfahrt

Kurfürstdendamm 216

Berliner Stadtrundfahrt
Das Eckgebäude Kurfürstendamm 216
wurde 1899-1900 durch den Architekten
und Baumeister Ferdinand Döbler errich-
tet. Es gehört zu einem Ensemble histori-
scher Kurfürstendamm-Bauten aus der Zeit
von 1890 bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
Das Gebäude besticht durch eine sehr auf-
wendig gestaltete Neorenaissance-Fassade
mit figürlichen Dekorationen und einen
häufigen Wechsel der Fensterformate.
Bemerkenswert sind die durchgehenden
tiefen Balkons zwischen den quadratischen
Erkern, die bis auf den Boden reichen.
Den Zweiten Weltkrieg hat das Gebäude
unbeschadet überstanden. Im Erdgeschoss
fanden im Laufe der Zeit Veränderungen
statt, auch wurden die Giebelaufsätze ver-
einfacht. Ansonsten präsentiert sich heute
das Gebäude bis auf den Eckturm, der 1960
abgerissen wurde, weitestgehend unver-
ändert.
Die historische Leuchtreklame Berliner
Stadtrundfahrt an der Hausfassade weist
auf das Unternehmen Severin+Kühn Berli-
ner Stadtrundfahrt hin, das durch die Pio-
niere ihrer Branche, Gustav Severin und
Paul Kühn, 1953 als eine der ersten Berli-
ner Stadtrundfahrten nach dem Zweiten
Weltkrieg gegründet wurde. 1966 bezog
Severin+Kühn Büroräume in diesem Ge-
schäftshaus und residiert hier bis zum heu-
tigen Tag - nunmehr unter der Firmierung
BEX Sightseeing. Das Unternehmen bot
zunächst ausschließlich Stadtrundfahrten
durch die drei Westsektoren Berlins an.
Doch bereits ab 1956 erfolgte die „Durch-
führung von ständigen Stadtrundfahr-
ten durch die Hauptstadt der Deutschen
Demokratischen Republik (demokratisches
Berlin)“ - so der damalige offizielle Sprach-
gebrauch in den Vereinbarungen des Un-
ternehmens mit den zuständigen Ostber-
liner Behörden und später dem Reisebüro
der DDR. Auch regelmäßige Ausflugsfahr-
ten nach Potsdam wurden bald durchge-
führt.
Die Ost-Berlin-Tour war von Anfang an
sehr beliebt unter den ausländischen Gäs-
ten und den Gästen aus Westberlin und
Westdeutschland. Allerdings mussten Aus-
länder und deutsche Gäste die Fahrt in
getrennten Bussen und über unterschied-
liche Grenzübergänge antreten. Auch das
Prozedere rund um die Einreiseformalität
ten gestaltete sich insbesondere nach dem
Bau der Berliner Mauer kompliziert. Für
Ausländer und Westdeutsche war die Ein-
reise nach direkter Visumserteilung an den
Grenzübergängen sofort möglich. West-
berliner dagegen mussten den Berechti-
gungsschein zum Empfang eines Visums
der DDR vier Wochen vor Beginn der Stadt-
rundfahrt beantragen.
Das Berliner Stadtrundfahrtunternehmen
BEX Sightseeing hat sich im Verlaufe seiner
Firmengeschichte zum führenden Stadt-
rundfahrtunternehmen der Hauptstadt
entwickelt. Gemeinsam mit Partnern ver-
anstaltet es mit der City Circle Tour Berlins
populärste Stadtrundfahrt. Natürlich gibt
es weiterhin Touren nach Potsdam/Sans-
souci und auch in den Spreewald.

Diese blaue Informationstafel geht zurück auf eine Idee des Landesdenkmalamts und wurde gemeinsam mit HORTEC Berlin konzipiert. Weitere Tafeln desselben Designs existieren im gesamten Stadtraum Berlins. Die Tafeln sind gerahmt von einem Stahlgestell, die Texte und Bilder befinden sich auf einer beschichteten Kunststoffplatte.

Die Bildunterschriften von links-oben nach rechts-unten lauten:
[1] Kurfürstendamm 216, Postkarte von 1909 (Museum
Charlottenburg-Wilmersdorf, Archiv)
[2] Kurfürstendamm 216, Aufn. 1986 (Landesdenkmalamt Berlin, Archiv, Foto: Reuss)
[3] Stadtrundfahrtbus mit Anhänger von P. Kühn an der
Abfahrtstelle Kurfürstendamm/Ecke Joachimsthaler
Straße, Aufn. 1949 (Landesarchiv Berlin, F Rep. 290,
Foto: Willy Kiel)
[4] Panoramabus von Severin+Kühn an der Abfahrtstelle
Kurfürstendamm 216, Aufn, 1970er-Jahre (BEX-Archiv)
[5] City-Circle-Doppeldecker Viseon von BEX Sightseeing an der Abfahrtstelle Kurfürstendamm 216, Aufn. 2017
(Foto: Gundi Abramski)

Impressum:
BEX – Bayern Express & P. Kühn
Berlin GmbH
www.bex.de
Konzeption, Redaktion, Layout:
HORTEC Berlin

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