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Artur Becker

Remscheid 12.5.1905 - Burgos, Spanien 16.5.1938

Schlichtallee 1

Im Widerstand gegen den deutschen
und internationalen Faschismus
riskierten und opferten Menschen
verschiedener politischer Auffassungen
und Bekenntnisse ihr Leben.

[linke Spalte]
Den
vergessenenen
Antifaschisten
in Lichtenberg
und Berlin.

[rechte Spalte]
Auch Artur Becker 12.5.1905
Remscheid bis 6.5.1938 [!] Buros [!], Spanien,
Vorsitzender des Kommunistischen
Jugendverbandes Deutschlands und
jüngster Reichstagsabgeordneter, der
in der Schlichtallee 1 eine seiner Berliner
Wohnadressen hatte, kämpfte - später
in den Internationalen Brigaden zur
Verteidigung der Spanischen Republik -
gegen reaktionär-nationalistische Politik
und faschistische Gewalt.

Am oberen Tafelrand befindet sich ein auf den Kopf gestelltes rotes Dreieick. Mit diesen "roten Winkeln" markierte die SS in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern politische Gefangene. Artur Becker war allerdings nie in einem Konzentrationslager inhaftiert. Nach dem Krieg erfuhr diese Kennzeichnung jedoch eine Umdeutung: Unter anderem eignete sich die 1947 gegründete "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN)" das Symbol an und wandelte es in ein Erkennungszeichen des antifaschistischen Widerstandes um.

Artur Becker war gelernter Schlosser. Bereits als Jugendlicher engagierte er sich in kommunistischen Verbänden und trat 1922 der KPD bei. Seit 1926 war er als Politiker tätig und wurde 1930 als damals jüngster Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten floh er 1933 nach Moskau und ging von dort aus nach Spanien, wo er als Mitglied der Internationalen Brigaden auf republikanischer Seite am Spanischen Bürgerkrieg teilnahm. Am 13. April 1938 wurde er von den Franquisten gefangen genommen und starb am 16. Mai desselben Jahres in Gefangenschaft. Vermutlich wurde er in einem Gefängnis in Burgos erschossen.

Die von Helga Lieser gestaltete Edelstahltafel ist, gehalten von zwei Metallpfosten, in den Rasen der Grünfläche neben dem Haus am Anfang der Schlichtallee eingesetzt. Finanziert wurde sie aus dem Lichtenberger Fonds für Erinnerungskultur. Zur Enthüllung am 14.9.2021 sprachen Bezirksbürgermeister Michael Grunst, der Vorsitzende der bezirklichen Gedenktafelkommission Manfred Becker, und Erika Rathmann, VVN-BdA Lichtenberg.

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