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Altersheim der Jüdischen Gemeinde Berlin

Mahlsdorfer Straße 94

Hier befand sich von 1932 bis 1942 ein
Altersheim der Jüdischen Gemeinde Berlin.
Nach der Räumung des Heimes durch die
Nationalsozialisten wurden die hier lebenden
Bewohner nach Theresienstadt und von dort in die
Vernichtungslager Auschwitz und Riga deportiert.

„G. Lüdersdorf schrieb darüber in seinem Buch ‚Es war ihr Zuhause. Juden in Köpenick‘: ‚51 der 1939 dort wohnenden 82 Bewohner des Heimes wurden deportiert, 24 verstarben vor der Deportation, einem gelang es noch zu emigrieren.Fünf Schicksale sind ungeklärt.

Die 76-jährige Heiminsassin Margarete Hagelberg nahm sich am 11. August 1942 das Leben. Der Ungewissheit in der Fremde zog sie ein Grab an der Seite ihres 1938 im Heim verstorbenen Ehemannes vor.

Zwischen dem 20. und 24. August 1942 waren es insgesamt 58 Personen, zehn Personen folgten am 11. September im Transport nach Theresienstadt.

Am 26. Oktober 1942 wurde mit dem 22. Osttransport das Altersheim geräumt.‘" (zit. nach Berliner Abendblatt, 26.1.2005)

Das 1915 vom Deutsch-Israelitischen Gemeindebund errichtete Haus war zunächst bis 1932 Mädcheninternat, nach der Zwangsräumung wurde es von der HJ genutzt, war Lazarett und Sitz des Verlags der Sowjetischen Militäradministration, zuletzt vor der Rückübertragung an die Jüdische Gemeinde Studentenwohnheim. 

Derzeit befindet sich dort ein Seniorenheim der Volkssolidarität. Die dunkle Granittafel mit weißer Schrift wurde am 27.1.2005 durch Bezirksbürgermeister Dr. Klaus Ulbricht und Dr. Klaus Zimmering, Enkel eines deportierten Bewohners, enthüllt.

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