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Alfred Byk

Alfred Byk

Berlin 4.3.1878 - KZ Sobibor 15.6.1942

Olivaer Platz 6

Hier stand das Haus Pariser Straße 27
Darin wohnte von 1932 bis zu seiner Deportation im Juni 1942
Alfred Byk
(4.3.1878 Berlin - 15.6.1942 Sobibor)
Alfred Byk promovierte zunächst in der Chemie,
aber seine Interessen verlagerten sich bald in die Physik.
Er wirkte sowohl an der Technischen Hochschule wie an der
Berliner Universität als Professor für physikalische Chemie.
Im Jahr 1933 wurde er seiner Ämter enthoben. Während seine
beiden Töchter noch emigrieren konnten, gelang dies
dem verwitweten Wissenschaftler nicht mehr.
Er wurde 1942 deportiert und ermordet.
(Symbol) DPG Ermöglicht durch eine Spende der
Fa. BYK-Chemie GmbH

Die Pulttafel aus Edelstahl befindet sich in der Grünanlage des Olivaer Platzes gegenüber von Hausnummer 6.  Zur Enthüllung am 1.2.2023 sprachen Dr. Lutz Schröter (Vizepräsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, DPG), Dr. Stefan Wolff (Deutsches Museum München) und der Urenkel von Alfred Byk, Dr. Miles Pattenden (Australian Catholic University).
Aus der Presseinformation der DPG vom 31.1.2023 über den Geehrten: “Sein Vater Heinrich, ein promovierter Chemiker, hatte 1873 in Berlin eine chemische Fabrik gegründet. Der Name Byk existiert auch heute noch in einer Nachfolgefirma. Nach dem elitären Französischen Gymnasium, das einen besonders hohen Anteil jüdischer Schüler aufwies, studierte Alfred Byk in Freiburg und Berlin, wo er 1902 mit einem chemischen Thema promovierte. Über die physikalische Chemie gelangte er zur theoretischen Physik. Hier verfasste er Arbeiten über die anfangs noch unverstandenen Kräfte in den Atomen und habilitierte sich 1906 bei Max Planck. In diesem Rahmen bewegte sich fortan seine Forschung, wenn er etwa die Quantentheorie der Gase und Flüssigkeiten behandelte. Als Nachfolger Max von Laues und Vorgänger von Lise Meitner war Byk zwischen 1909 und 1912 Assistent von Max Planck. An der Berliner Universität wie an der Technischen Hochschule Berlin erhielt er 1921 bzw. 1922 die Ernennung zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor. Im April 1933 wurde er zunächst beurlaubt und verlor im September seine Lehrbefugnis.
Byk heiratete 1911 mit Hedwig Fraenkel eine promovierte Chemikerin. Die zwei Töchter der beiden emigrierten im November 1938 nach Australien. Einstein stellte den „daughters of my esteemed colleague“ ein Empfehlungsschreiben aus. Im Dezember 1938 wählte Hedwig Byk den Freitod. Während die übrigen Verwandten Deutschland noch rechtzeitig verlassen konnten, darunter seine als Fotografin bekannt gewordene Cousine Suse Byk, gelang dies Alfred Byk nicht mehr.”
Alfred Byk wurde am 2.6.1942 mit dem 14. Osttransport aus Berlin nach Sobibor deportiert.

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