Albert Bassermann
Joachim-Friedrich-Straße 54
ALBERT BASSERMANN
7.9.1867 - 15.5.1952
Schauspieler, von 1909 bis 1914 am Deutschen Theater
unter Max Reinhardt, seit 1913 in vielen Filmen.
Emigrierte 1934 aus Solidarität mit seiner Frau
Else Schiff und vielen anderen jüdischen Kollegen, zuletzt
in die USA
Nach einem Chemiestudium wandte sich Bassermann dem Theater zu. Er begann am Mannheimer Hof- und Nationaltheater 1887, kam über mehrere Stationen 1895 nach Berlin ans Berliner Theater. Von dort wechselte der Charakterdarsteller zu Otto Brahm an das Deutsche Theater, mit Brahm ging er ans Lessing-Theater und 1909 zu Max Reinhardt. Dort erhielt er den Iffland-Preis. 1915 bis 1918 spielte er noch einmal am Lessing-Theater, danach band er sich nicht mehr fest an bestimmte Bühnen. 1933 ging er auf Tournee nach Österreich und der Schweiz und kehrte nicht nach Deutschland zurück, sondern emigrierte 1938 weiter über Paris in die USA. 1934 trat er wegen des Boykotts jüdischer Schauspieler aus der "Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger" aus (sie befindet sich heute im Haus Joachim-Friedrich-Straße 54). Siegfried Jacobsohn schrieb 1912 in der "Schaubühne": "Bassermann - Rittner - Sauer - Lehrmann, die vier Wundervollen." (zit. nach Alfred Dreifuss, Deutsches Theater Berlin, Berlin 1987, S.109f.) Zuletzt spielte er ab 6. September 1951 im wiedereröffneten Schiller-Theater unter Boleslaw Barlog in "Wilhelm Tell". Auch Bassermanns Frau Else war Schauspielerin u.a. am Deutschen Theater. Enthüllt wurde die Berliner Gedenktafel am 19.10.1993. Beigesetzt ist Bassermann in seiner Geburtsstadt Mannheim (Urne, Ehrengrab).