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Adele Schreiber-Krieger

Wien 29.4.1872 - Herrliberg b. Zürich 18.2.1957

Ahornallee 50

In diesem Hause wohnte
von 1910 bis 1933
die Publizistin und Sozialpolitikerin
ADELE SCHREIBER-KRIEGER
29.4.1872 - 18.2.1957
Mitbegründerin der »Deutschen Gesellschaft
für Mütter- und Kinderschutz«
Sie emigrierte 1933 aus politischen Gründen
in die Schweiz

Die Enthüllung der Berliner Gedenktafel fand am 11.3.1995 statt.

Adele Schreiber-Krieger Journalistin war Politikerin und als Frauenrechtlerin eine Vorkämpferin für das Frauenwahlrecht. Schon als Kind lehnte sie sich gegen Regeln und Gebote, denen sie als Mädchen zu folgen hatte, auf und beneidete Jungen um ihre Freiheit, alles zu dürfen. Als Jugendliche begann sie, feministische Zeitungen zu lesen und nahm an sozialdemokratischen Versammlungen teil. Sie wehrte sich gegen die Pläne ihrer Eltern, sie zu verheiraten und strebte eine Berufstätigkeit an. 1898 zog sie eigenständig nach Berlin, um hier eine Frauenversicherungsgesellschaft aufzubauen. Hier kam sie mit Vorkämpferinnen der Frauenbewegung in Kontakt, hielt Vorträge und wurde journalistisch und schriftstellerisch tätig. Im Berliner Tageblatt (11.8.1916, Morgenausgabe, S. 2) steht ein von ihr auf Bitten der Redaktion als "eine der Führerinnen der Frauenbewegung" verfasster Nachruf auf eine andere Führerin: Lily Braun. Sie engagierte sich außerdem für die Einführung des Frauenwahlrechts. 1910 gründete sie die "Deutsche Gesellschaft für Mutter- und Kinderschutz", die sich für sozialpolitische und gesetzgeberische Reformen einsetzte, um die Lage von Schwangeren, Entbindenden und Wöchnerinnen zu verbessern.  1912 trat sie der SPD bei und vertrat diese von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1933 als Abgeordnete im Reichstag. 1933 emigrierte sie in die Schweiz, 1939 weiter nach Großbritannien. Aus antisemitischen Gründen wurde ihr ihre deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.

Sie starb 1957 in der Schweiz.

 

 

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