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17. Juni 1953

Seestraße 92/93

Im Juni 1953 kam es zu der ersten Massenerhebung
im Machtbereich der Sowjetunion. Sinkender Lebens-
standard und steigende Arbeitsnormen waren der
Anlass für eine weit verbreitete Unzufriedenheit. Am
16. Juni 1953 protestierten zunächst die Bauarbeiter
an der Stalinallee. Am folgenden 17. Juni zeigten mehr
als eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der
gesamten DDR mit Streiks und Demonstrationen
ihren Widerstand gegen politische Repression und
Willkürjustiz. Die Aufständischen forderten den Rück-
tritt der kommunistischen Regierung und freie Wahlen.
Nur der Einsatz sowjetischer Panzer und die Verhän-
gung des Ausnahmezustands konnten das von der
Sowjetunion ausgehaltene Regime der Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands retten.
Die landesweite Erhebung für politische Selbstbe-
stimmung wurde blutig niedergeschlagen. Es gab
mindestens fünfundfünfzig Tote. Weit mehr als ein-
tausend Aufständische wurden zu teils langjährigen
Haststrafen verurteilt.
Auf diesem Friedhof richtete der Senat von Berlin
eine Grabanlage für die Berliner Opfer des
Volksaufstandes ein. Das Denkmal hat Karl Wenke
1955 geschaffen. Die Seitenfelder sind seit 2005 ehe-
maligen Teilnehmern am 17. Juni 1953 vorbehalten.

In June 1953, the first mass uprising in the Soviet
sphere of influence occurred. Declining living stnad-
ards and fster work norms provoked widespread
unrest. Protest started with a demonstration of
construction workers in Stalinallee on 16 June 1953.
The next day, 17 June, more than one million people
in East Berlin and throughout East Germany went on
strike and demonstrated in protest against political
repression and arbitrary justice.
The protesters demanded the communist govern-
ment’s resignation and free elections. Only the
deployment of Soviet tanks and the imposition of a
state of emergency saved the Socialist Unity Party
regime, which was supported by the Soviet Union.
The countrywide uprising for political self-determi-
nation was bloodily suppressed. At least 55 people
were killed. Well over 1,000 protesters were given
long prison sentences.
In this cemetery, the Berlin Senate has built a
tomb for the Berlin victims of the popular uprising.
The tomb was designed by Karl Wenke in 1955.
Sinde 2005, fields at the side heve been reserved
for participants in the protests on 17 June 1953.

Rechts vom Text befindet sich von unten nach oben die Inschrift 17. Juni 1953.
In der Mitte zwischen dem deutschen und dem englischen Teil befindet sich ein Foto der Gedenk- und Grabanlage. Darunter steht:
Weitere Gedenk- / Erinnerungsorte zum 17. Juni 1953: DENKMAL von Wolfgang Rüppel.
Platz vor dem Finanzministerium, Leipziger Straße, Berlin-Mitte | HOLZKREUZ in der
Potsdamer Chaussee, Berlin-Zehlendorf (Mittelstreifen nahe Autobahn-Kleeblatt)
Other sites where 17 June 1953 is commemorated: THE MEMORIAL by Wolfgang Rüppel
in front of the Ministry of Finance, Leipziger Strasse, Berlin-Mitte | THE WOODEN CROSS
in Potsdamer Chaussee, Berlin-Zehlendorf (near the autobahn cloverleaf interchange)

Gestaltet wurde die aus dem Jahr 2010 stammende Stele, die am Rande der Gedenkanlage für die Opfer des Volksaufstandes steht, von Helga Lieser.

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