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Wolfgang Neuss
Wolfgang Neuss
Wolfgang Neuss

Wolfgang Neuss

Breslau (Wrocław/Polen) 3.12.1923 - Berlin 5.5.1989

Lohmeyerstraße 6

»Komiker aller Länder, vereinigt euch.
Lacht auf, Verdummte dieser Erde.«
In diesem Haus wohnte bis zu seinem Tode
WOLFGANG NEUSS
3.12.1923 – 5.5.1989
Seit 1945 Mitglied im »Reichs-Kabarett der Komiker«
Filmschauspieler (»Wir Kellerkinder«, 1960),
eigensinniger Kabarettist und Autor.
1964 erhielt er den Berliner Kunstpreis,
1983 den Deutschen Kleinkunstpreis.

Gefördert durch die GASAG AG

Zur Enthüllung der Berliner Gedenktafel am 15.9.2022 sprachen Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, Birgit Jammes, Sponsoringreferentin in Vertretung für Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG AG sowie die beiden Kabarettisten Juppy von der ufa-Fabrik und Arnulf Rating.

Wolfgang Neuss wurde am 3. Dezember 1923 in Breslau geboren und kam bereits im Alter von 15 Jahren nach Berlin. Kurz darauf wurde er jedoch erst zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet, ab 1941 kämpfte er als Soldat an der Ostfront. Nach einer vermutlich selbst zugeführten Verletzung kam er ins Lazarett, wo er erstmals Komiker auftrat und Witze erzählte. Nach dem Krieg erlangte er gemeinsam mit dem Kabarettisten Wolfgang Müller als Duo „Die zwei Wolfgangs“ große Berühmtheit. Gemeinsam traten sie als Filmschauspieler, Kabarettisten und Schlagersänger auf, ehe Müller 1960 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Seit Mitte der 1960er-Jahre galt Neuss als einer der populärsten und bissigsten deutschen Kabarettisten, spielte in unzähligen Filmen mit und stand als „Mann mit der Pauke“ regelmäßig im Haus am Lützowplatz auf der Bühne. Mit einem gemeinsamen Programm machte er 1965 den Ostberliner Liedermacher Wolf Biermann im Westen bekannt. Politisch sympathisierte Neuss mit der Studentenbewegung der 1960er-Jahre, nahm an Demonstrationen und anderen politischen Aktionen teil und engagierte sich im Republikanischen Club. Er wurde dadurch zum Feindbild der Springerpresse, lebte zeitweise im Ausland und zog sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. In den 1980er-Jahren startete er ein Comeback, verfasste Kolumnen für die taz und den Stern und trat als Kabarettist im Fernsehen auf. 1983 erhielt er den Deutschen Kleinkunstpreis.

Wolfgang Neuss starb am 5. Mai 1989 nach langer Krankheit und wurde auf eigenen Wunsch hin neben seinem früheren Bühnenpartner Wolfgang Müller auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee 75, beigesetzt (Feld 027/177).

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