zurück zur Suche

Willy Karl Erich Kressmann

Berlin 6.10.1907 - Berlin 5.3.1986

Dudenstraße 40-64

Willy Kressmann
6. Oktober 1907 - 5. März 1986
Willy Kressmann war 1949 bis 1962
Kreuzberger Bürgermeister und einer
der populärsten Politiker Berlins.
Er wuchs im Arbeitermilieu in Prenz-
lauer Berg auf und engagierte sich
schon als Schüler politisch. 1922 trat
er der SPD und der Sozialistischen
Arbeiterjugend (SAJ) bei. Nach einem
Parteiausschluss ging er 1931 zur
Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP).
Wegen Beteiligung an deren illegaler
Arbeit wurde am 1. Dezember 1933
ein Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Zu diesem Zeitpunkt war Kressmann
bereits im Ausland. Er trat der SPD
wieder bei und lebte ab 1939 im
Exil in Großbritannien. 1947 kehrte
er nach Berlin zurück und arbeitete
in der Wirtschaftsverwaltung des Magistrats.
Als Bezirksbürgermeister und
Wirtschaftsstadtrat von Berlin-
Kreuzberg gestaltete er den
Wiederaufbau der Stadt wesent-
lich mit. Sein Engagement galt
der Schaffung einer bürgernahen
Verwaltung, dem Wohnungsbau,
der Neu- und Wiederansiedlung
von Unternehmen sowie dem
Aufbau sozialer Einrichtungen.
Am 11. August 1951 weihte er
dieses Stadion, das jetzt seinen
Namen trägt, ein.
Kressmann fiel wegen unkonventio-
neller Vorschläge zur Überwindung
der Teilung Berlins auch international
auf. Wegen seines eigenwilligen
Politikstils wurde er 1962 mit den
Stimmen aller Fraktionen abgewählt.
Darauf zog sich Kressmann aus der
Kommunalpolitik zurück.
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Abt. Finanzen, Kultur, Bildung und Sport
Design | Gestaltung | Koordination: Helga Lieser
Bildnachweis. Archiv Kreuzberg Museum
Besonderer Dank: Uwe Abraham
Berlin 2010

Als Bezirksbürgermeister ging er mitunter eigene Wege gegenüber der DDR, was ihm im Jahr nach dem Mauerbau seine Abwahl eintrug. Den Spitznamen „Texas-Willy" gab ihm die Bevölkerung, nachdem er 1956 die Ehrenbürgerschaft von San Antonio in Texas erhalten hatte. 1963 trat er verbittert aus der SPD aus. Beigesetzt ist Kressmann auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee 75, Feld 022/302 (Ehrengrab).

Die schwarze Kunstglastafel ist ca. 70 x 200 cm groß und rechts an der Klinkerwand im Eingangsbereich des Willy-Kressmann-Stadions (Eingang Katzbachstraße) befestigt. Sie zeigt auf der rechten Seite ein Foto Kressmanns und links die Inschrift. Der Name und die Lebensdaten finden sich in roter Schrift senkrecht neben Kressmanns Kopf. Die Enthüllung fand 2010 an Kressmanns 103. Geburtstag gleichzeitig mit der Benennung des Stadions in Anwesenheit des Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, und von Bezirksstadtrat Jan Stöß statt.

zurück