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Wilhelm von Bode

Calvörde 10.12.1845 - Berlin 1.3.1929

Museumsinsel

Wilhelm von Bode
Geboren 1845 in Calvörde/Altmark, gestorben 1929 in Berlin,
wirkte er mehr als fünfzig Jahre für die Berliner Museen.
1872 als Assistent an die Königlichen Museen berufen, erhielt er 1880 das Direktorenamt der
heutigen Skulpturensammlung und 1890 das der Gemäldegalerie. 1904 wurde er erster Direktor des nach seinen
Plänen errichteten Kaiser-Friedrich-Museums und leitete die Königlichen, nach 1918 Staatlichen Museen
von 1905-1920 als Generaldirektor. Geehrt durch zahlreiche in- und ausländische Titel und Orden, 1914 geadelt,
ist Bode eine der markantesten Persönlichkeiten des Museumswesens. Er verstand es, den politischen
Machtanspruch des gründerzeitlichen Preussen für die Belebung der Ankaufs- und Bautätigkeit zu nutzen
und das Museum als Staatsrepräsentanz ins öffentliche Bewusstsein zu heben.
Die klassischen Sammlungsbereiche erweiterte er um Gebiete, die bis dahin wenig beachtet waren, wie die frühchristliche,
byzantinische und koptische Kunst.
Darüber hinaus gründete und förderte er neue, der außereuropäischen
Kultur gewidmete Sammlungen wie das Islamische Museum und das Vorderasiatische Museum
sowie die Ostasiatische Sammlung. Mehr als fünfhundert Titel umfaßt Bodes Schriftenverzeichnis.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten basieren auf einer hervorragenden Denkmälerkenntnis und stehen in enger Beziehung
zur täglichen Museumspraxis. Lebhaft und streitbar griff Bode in kulturpolitische Zeitfragen ein.
Er war Mitbegründer wichtiger Kunstzeitschriften und aktionsfähiger Vereine zur Förderung der Kunst.
1896 gründete er den Kaiser-Friedrich-Museums-Verein zur Unterstützung der Berliner Museen und speziell zur
finanziellen Förderung beim Bau dieses Hauses, das als Renaissance-Museum
1880 von Bode geplant, von dem Hofbaumeister Ernst Eberhard Ihne erbaut und unter dem Namen
Kaiser-Friedrich-Museum am 18. Oktober 1904 eröffnet wurde.
Am 1. März 1956 verlieh der damalige Minister für Kultur der DDR, der Dichter Johannes R. Becher,
diesem Museum den Namen seines geistigen Begründers Bode.

Die 1956 angebrachte, weiß lackierte Metalltafel (67x52cm) befand sich bis zur Sanierung des Gebäudes im Foyer des Bode-Museums.

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