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Wilhelm Blank
Wilhelm Blank
Wilhelm Blank

Wilhelm Blank

Schramberg/Württemberg 5.3.1899 - KZ Gusen (Außenlager von Mauthausen) 9.4.1945

Storkower Straße 53a/53b

UNSEREM UNVERGESSENEN
WILHELM BLANK
OPFER DES FASCHISMUS
ZUM STETEN GEDENKEN
5. MÄRZ 1899 - 9. APRIL 1945

Die auf einem Sockel befestigte Steintafel, die durch die um nahebei stehende Bänke wie ein Tisch wirkt, befindet sich in einer kleinen Grünanlage neben den Wohnhäusern. Die Vorgängertafel in der Wilhelm-Blank-Siedlung an der Kniprodestraße war in einen aus Granitblöcken gemauerten, oben gerundeten Gedenkstein eingelassen. Ihre Inschrift lautete:
Unserem Kollegen
Wilhelm Blank
Opfer des Faschismus
zum steten Gedenken

Im September 2013 wurde am Rande der Grünanlage eine Informationstafel mit detaillierten Angaben zum Leben Wilhelm Blanks durch Bezirksstadtrat Dr. Torsten Kühne und den damals 91jährigen Sohn Hans Blank enthüllt. Der Text auf der Informationstafel lautet:

Wilhelm Blank 1899 - 1945 

Wilhelm Blank, geboren am 5. März 1899 in / Schramberg bei Rottweil, von Beruf Fabrikarbeiter, / war seit 1926 Musikant im Spielmannszug des / Roten Frontkämpferbundes (RFB) in Prenzlauer / Berg als Trommler aktiv. Bis zum RFB-Verbot im / Jahre 1929 betätigte er sich auch als Saalschutz / bei Veranstaltungen der Kommunistischen Partei / (KPD). Wilhelm Blank machte aus seiner Abnei-/gung gegen das NS-Regime keinen Hehl.

Wilhelm Blank folgte im Jahre 1922 seiner späte-/ren Frau Emmi nach Berlin. Nach der Geburt des / Sohnes Hans bezog die Familie wenig später eine / Portierswohnung in der Braunsberger Straße 52 / (heute Hans-Otto-Straße) und zog schließlich im / Jahre 1933 in eine / neu errichtete Laube / der Kleingartenkolo-/nie »Friedenstal« an / der Kniprodestraße. / Am 5. Oktober 1935 / wurde er wegen / des illegalen Ver-/teilens der kom-/munistischen / Zeitschrift »Soli-/darität« zu / 18 Monaten ver-/urteilt und nach / der Verbüßung / im Zuchthaus / Luckau an-/schließend drei / weitere Jahre / unter Polizei-/aufsicht ge-/stellt.

Bereits in den Jahren 1933 und 1934 unterstützte / Wilhelm Blank die Unterbringung von unter-/getauchten, flüchtigen Mitgliedern der verbote-/nen KPD.

Einer der Quartiergeber bezichtigte sich 1943 / selbst, in der Hoffnung, von einem weiteren Ein-/satz an der Ostfront verschont zu bleiben. Durch / dessen Aussage wurde Wilhelm Blank Anfang Mai / 1943 inhaftiert und am 19. April 1944 für seine / Mithilfe erneut zu einer Haftstrafe von einem / Jahr und drei Monaten unter Anrechnung der / bereits verbüßten Untersuchungshaft verurteilt.

Anschließend nahm ihn die Geheime Staatspolizei / (Gestapo) in »Schutzhaft« und inhaftierte ihn im / Konzentrationslager Sachsenhausen. Von dort / wurde Wilhelm Blank am 16. Februar 1945 in das / Konzentrationslager Mauthausen überstellt, wo er / am 9. April im Außenlager Gusen an den Folgen / der Zwangsarbeit verstarb.

Kurz nach Kriegsende wurden / von der Kleingartenkolonie in / Erinnerung an Wilhelm Blank / ein Gedenkstein und eine Tafel / am Eingang der Kolonie auf-/gestellt. Nach der Auflösung / der Kleingartenkolonie wurde / der Gedenkstein abgebaut und / in den 1970er Jahren die heutige Gedenkplatte / in der Grünanlage an der Storkower Straße ein-/geweiht.

Eingeblendet in den Text ist ein Briefauszug der Ehefrau an ihren Sohn Hans vom 29.11.1944, nachdem Wilhelm Blank nach verbüßter Haftstrafe nicht nach Hause kam. Auf der linken Seite zeigen drei übereinandergesetzte Fotos Wilhelm Blank (um 1938), die Laube in der Kleingartenkolonie und den ersten Gedenkstein.

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