Otto Nelte - Willy Gall - Walter Gerber
Friedlander Straße 156
4.12.1898 - 27.7.1941
WILLY GALL
3.10.1908 - 27.7.1941
WALTER GERBER
12.10.1888 - 21.12.1939
Die helle, hohe Stele steht am Rande des VdN-Feldes auf dem Waldffriedhof Adlershof. Sie trägt die Inschrift unter vier roten (Sandstein-)Winkeln (symbolhaft für die Kennzeichnung politischer KZ-Häftlinge). Rechts daneben steht ein Gedenkstein aus rotem Sandstein mit der Inschrift:
ZUM GEDENKEN
AN DIE HELDENHAFTEN
WIDERSTANDSKÄMPFER GEGEN
DIE FASCHISTISCHE BARBAREI
IHR VERMÄCHTNIS HAT SICH
IN DER SOZIALISTISCHEN
DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN
REPUBLIK ERFÜLLT
Der KPD-Funktionär Nelte (geboren in Adlershof und gelernter Kunstformer) wirkte nach einer mehrwöchigen Inhaftierung 1933 in der illegalen Arbeit der KPD im Berliner Südosten. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs gab er gemeinsam mit Willy Gall Widerstandsschriften heraus. Er wurde im Dezember 1939 mit Mitgliedern seiner Gruppe verhaftet, zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee am 25.7.1941 (nicht wie auf der Tafel angegeben am 27.!) hingerichtet. Willy Gall (geboren in Falkenstein/Vogtland) schloß sich 1929 der KPD an. Er flüchtete im April 1933 in die Tschechoslowakei. Von dort aus organisierte er den Transport illegaler Literatur nach Deutschland, fuhr 1938/39 selbst mehrfach nach Berlin, wo er KPD-Zellen aufbauen sollte und im Widerstand die Zusammenarbeit auch mit Sozialdemokraten suchte. Er wurde am selben Tag wie Nelte in Plötzensee hingerichtet. Zu Gerber siehe bei der Gedenktafel für ihn.
Beide - Stele und Stein - standen bis 2013 an der Ecke Dörpfeldstraße und Nipkowstraße. Sie wurden dort am 9.9.1977 enthüllt.