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Werner Richard Heymann

Werner Richard Heymann

Königsberg (Ostpreußen) 14.2.1896 - München 30.5.1961

Karolingerplatz 5a

»Sie kennen mich nicht, aber Sie haben schon viel von mir gehört«
Aus diesem Haus ging im April 1933
WERNER RICHARD HEYMANN
14.2.1896 – 30.5.1961
Komponist, Dirigent und Filmpionier
ins Exil, aus dem er erst im Mai 1951 wieder nach
Deutschland zurückkehrte
»Irgendwo auf der Welt gibt's ein kleines bißchen Glück«
Gefördert von der Universal Music Group

Der musikalisch hochtalentierte Junge trat bereits mit im Alter von zwölf Jahren als Violinist in der Königsberger Philharmonie auf. 1912, nach dem frühen Tod des Vaters, zog Heymann mit seiner Familie nach Berlin, hier besuchte er die Königliche Hochschule für Musik. Ende 1918 wurde von den Wiener Philharmonikernn seine „Rhapsodische Sinfonie” uraufgeführt. Ab 1919 wandte er sich Kabarett und Bühnenmusik zu, arbeitete eng mit Friedrich Hollaender zusammen, vertonte Texte von Walter Mehring, Klabund und Kurt Tu­cholsky. 1925 wurde er auf Vermittlung Erich Pommers Assistent des Generalmusikdirektors der Ufa und ein Jahr später deren Generalmusikdirektor. Er komponierte für zahlreiche Filme die Musik, z.B. „Du bist das süßeste Mädel der Welt” (Liebeswalzer, 1930), „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen”, „Ein Freund, ein guter Freund” (Die Drei von der Tankstelle, 1930), „Das ist die Liebe der Matrosen” (Bomben auf Monte Carlo, 1931), „Das muß ein Stück vom Him­mel sein”, „Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder” (Der Kongreß tanzt, 1931), „Irgendwo auf der Welt, gibt’s ein kleines bisschen Glück“ (Ein blonder Traum, 1932). Heymann lebte wahrscheinlich ab 1930 am Karolingerplatz 5a in dem 1922 von Erich Mendelsohn (für sich und) Dr. med. Kurt Heymann erbauten Doppelhaus, bis er im April 1933 Nazi-Deutschland den Rücken kehrte. Er war ein großartiger Chanson- und Schlagererfinder, Komponist für 15 Ufa- und mehr als 50 Hollywood-Filme (darunter „Ninotschka” und „To Be or Not To Be”). Nach 18 Jahren im Exil in Paris, London und Hollywood - das Fußfassen dort fiel ihm nicht leicht - kehrte Heymann nach Deutschland zurück. Zwischen den Ruinen auf dem Kurfürstendamm fand er sich nicht mehr zurecht, wie der Direktor des Archivs der Berliner Akademie der Künste, das seinen künstlerischen Nachlass verwaltet, Dr. Wolfgang Trautwein, bei der Enthüllung der Gedenktafel berichtete. Schlaglichtartig beleuchtete eine Geschichte aus Dinkelsbühl den blitzgescheiten Mann. Der Hotelier hatte ihm das Gästebuch vorgelegt mit einem antisemitischen Eintrag Julius Streichers auf der ersten Seite. Heymann hinterließ seine „Anmerkung zu Seite 1“: „Den gab's nur einmal, der kommt nicht wieder, doch tausend Streicher spielen meine Lieder.“ Die Gedenktafel enthüllte Kulturstaatssekretär André Schmitz gemeinsam mit Heymanns Tochter aus vierter Ehe Elisabeth-Charlotte Trautwein-Heymann am Freitag, dem 30.5.2008, in Anwesenheit von Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen und Prof. Dr. Martin Ullrich von der Universität der Künste. Die Berliner Gedenktafel wurde von Universal Music finanziert. Beigesetzt wurde Heymann auf dem Waldfriedhof München (Neuer Teil), Lorettoplatz (421-W-40).

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