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Victor Aronstein

Victor Aronstein

Margonin Krs. Kolmar/Provinz Posen (Margonin/Polen) 1.11.1896 - Auschwitz Januar 1945

Werneuchener Straße 3

In diesem Hause praktizierte 1937/1938
der jüdische Arzt
VICTOR ARONSTEIN
1. November 1896 - Januar 1945
Am 1. November 1941 wurde er von der Gestapo
in das Ghetto von Łodz deportiert und
1945 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet

Die am 27.1.1996 von Bezirksbür­germeisterin Bärbel Grygier enthüllte Berliner Ge­denktafel er­setzt eine Steinta­fel mit der Inschrift (s. weiteres Foto):

Zum Gedenken! 
Dr. Viktor Aron­stein 
Am 1.11.1942
(!) 
von der Gesta­po 
verschleppt u. ermor­det. 
Ein Helfer der Mensch­heit 
wurde das Opfer 
der Un­menschlich­keit.

Eine weite­re, metallene Vor­gänger­tafel trug die In­schrift:

Dr. med. Vik­tor Aron­stein 
geb. am 1.11.1896 
wurde von den Fa­schisten 
am 1.11.1942
(!) 
ver­schleppt und ermor­det 
Ehre seinem Anden­ken!

Der - nach vielerlei Aussagen - sehr beliebte Arzt hatte seine Praxis nach seiner Tätigkeit am Parksanatorium Birkenwerder wahrscheinlich ab Ende 1927 in Berlin O (das Adressbuch nennt ihn erstmalig 1928). Ab 1934 wird er mit mehreren Anschriften in Hohenschönhausen aufgeführt. In der Werneuchener Straße hatte er nur für kurze Zeit seine Praxis. Wohl 1939 verzog er nach Charlottenburg, wo er ausschließlich für Juden noch als "Krankenbehandler" tätig sein durfte. Der Eintrag im Telefonbuch von 1941 lautet: Aronstein Victor Israel Dr. med. (9-10 5-6 1/2 auß. Sbd. N.) Chlbg 4 Gervinusstr 4 97 95 83. Das Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" beim Bundesarchiv benennt als Deportationsdatum aus dem Ghetto Litzmannstadt nach Auschwitz den 22.3.1942. Andere geben den Frühherbst 1944 als Datum dafür an.

Die Berliner Gedenktafel ist in einem Edelstahlrahmen über der Einfahrt befestigt und wird von Passanten kaum wahrgenommen.

In Heft 3/1997 der Berlinischen Monatsschrift schrieb Herbert Mayer (S. 112-114) unter der Überschrift „Besonders beliebter Dr. Aronstein" über ihn und die zu Aronsteins 100. Geburtstag im Jahr zuvor erschienene „Gedenkschrift" (die - lt. Internetauftritt - 2013 noch beim Museum Lichtenberg erhältlich war).

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