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Stern'sches Konservatorium der Musik Gustav Hollaender

Bernburger Straße 22a-23

Stern‘sches Konservatorium
der Musik - Berlin
1850 1925
(vier erhabene und leicht übereinandergesetzte Reliefporträts)
Prof. Julius Stern
Jenny Meyer
Prof. Gustav Hollaender
Prof. Alexander v. Fielitz

Aus Anlass des 75jährigen Bestehens der Musikschule wurde im Haus eine im „Prospekt 1927/28" wiedergegebene leicht vertiefte Metalltafel angebracht. Ganz unten auf ihr war mittig der Name des Künstlers angegeben: R. Bauroth.
Die Musikschule wurde am 1. November 1850 „von Julius Stern unter Mitwirkung von A(dolph) B(ernhard) Marx und Theodor Kullack gegründet" (so der „Prospekt 1927/28") und war die älteste Musikschule Berlins. Sie hieß zunächst "Musikschule für Gesang, Klavier und Komposition", später "Stern‘sches Konservatorium der Musik", dann "Stern‘sches Konservatorium der Musik Gustav Hollaender". „Nach Sterns Ableben stand es einige Jahre unter der Direktion von Jenny Meyer, bis Professor Gustav Hollaender von 1894-1915 an seine Spitze trat. ... Es steht seit 1916 unter der Leitung von Professor Alexander von Fielitz und kann nunmehr, im 78. Bestehungsjahr, auf bedeutende künstlerische Erfolge zurückblicken". (ebd.) Eine „Zweiganstalt" hatte die Anschrift Kantstraße 8 (Charlottenburg). Bis 1935 konnten am Konservatorium noch jüdische Lehrkräfte unterrichten, nach dem erzwungenen Verkauf an die Stadt Berlin 1936 nicht mehr. Die Schule wurde umbenannt in " Konservatorium der Reichshauptstadt Berlin". Die von Kurt Hollaender und seinen beiden Schwestern Susanne und Melanie (*Berlin 8.11.1880 - Emigration 1939) danach gegründete "Jüdische private Musikschule Hollaender" war in der Sybelstraße 9 und konnte noch bis 1941 existieren (s. dort).

Alexander von Fielitz (Leipzig 28.12.1860 - Bad Salzungen 29.7.1930), Komponist und Dirigent; Gustav Hollaender (Leobschütz/Oberschlesien [Glubczyce/Polen] 15.2.1855 - Berlin 4.12.1915), Violinist, wurde beigesetzt auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße 20; Theodor Kullak (Krotoschin/Posen [Krotoszyn/Polen] 12.9.1818 - Berlin 1.3.1882), Pianist und Musiklehrer, 1855 Begründer der Neuen Akademie für Tonkunst, beigesetzt auf dem Friedhof II der Dorotheenstädtischen Gemeinde, Wedding, Liesenstraße 9; Adolph Bernhard Marx (Halle/Saale 15.5.1795 - Berlín 17.5.1866), Musikschriftsteller und Komponist, ehem. Grabstelle auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof, Schöneberg, Großgörschenstraße 12-14. Das Grab wurde 1938 aufgelöst und seine sterblichen Überreste überführt in ein Sammelgrab auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf, Rudolf-Breitscheid-Platz, Umbettungsblock; Jenny Meyer (Berlin 26.3.1834 - Berlin 17.7.1894), Gesangslehrerin, Konzertsängerin, ab 1888 Eigentümerin und Direktorin der Musikschule; Julius Stern (Breslau 8.8.1820 - Berlin 27.2.1883), ist beigesetzt auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, Herbert-Baum-Straße (Markus-Reich-Platz), Abt. A 1, Anfang der Reihe 22.

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