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Sportpark Neukölln (Informationspfad Tempelhofer Feld 11)
Sportpark Neukölln (Informationspfad Tempelhofer Feld 11)

Sportpark Neukölln (Informationspfad Tempelhofer Feld 11)

Tempelhofer Feld

Sportpark Neukölln

Der Sportpark Neukölln nahm den gesamten östlichen Rand des
Tempelhofer Feldes entlang der Oderstraße ein. 1923 hatte man mit
der Anlage des ersten Flughafens auf dem Tempelhofer Feld begonnen.
Der Sportpark sollte als Ersatz für das nun nicht mehr für sportliche
Aktivitäten zur Verfügung stehende Gelände dienen. Seit Beginn der
Weimarer Republik war die Bedeutung des Sports durch die neue
Gesundheits- und Sozialpolitik gewachsen. Die Einführung des Acht-
Stunden-Tags ließ den Menschen zudem mehr Freizeit.
Den ersten Abschnitt des Sportparks legten Erwerbslose zwischen
1925 und 1928 im Rahmen von Notstandsarbeiten an. 1930 wurde das
25 000 Zuschauer fassende Stadion eröffnet. Unter der Leitung von
Ottokar Wagler entwarf Gartenarchitekt Konrad Glocker eine für ihre
Entstehungszeit charakteristische Sportanlage. Mit ihren 48 Hektar
Fläche war sie eine der größten Berlins. Das Stadion, die Übungsplätze
für Hockey, Fußball und Leichtathletik und die Kinderspielplätze waren
in parkartige Grünanlagen eingebettet. Die modernen Umkleidehäuser
mit Flachdächern stammten von dem Architekten Karl Bonatz. Der Sport-
park im damaligen Arbeiterbezirk Neukölln fand großen Zuspruch bei
der Bevölkerung.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Urne des in der NS-
Zeit hingerichteten Arbeitersportlers und Widerstandskämpfers Werner
Seelenbinder im Eingangsbereich des Stadions beigesetzt. 1948 musste
ein Großteil des Sportparks den beiden Start- und Landebahnen weichen,
die im Zuge der „Luftbrücke" angelegt wurden. Erhalten blieben nur
wenige Reste, unter anderem die Erdwälle des Stadions und einer der
Sportplätze im südlich von hier gelegenen Teil der früheren Anlage.
Dieser Bereich, der sich durch Um- und Neubauten stark verändert hat,
heißt seit 2004 „Werner-Seelenbinder-Sportpark".


Neukölln Sports Park

The History of its Use

The Neukölln Sports Park occupied the entire eastern side of Tempelhof
Field along Oderstrasse. In 1923, construction began on the first airport
at Tempelhof Field. The sports park was intended to act as a substitute
for the complex that would no longer be available for sporting activities.
Since the beginning of the Weimar Republic, the importance of sports
had grown as a result of both social and health policy. The introduction
of the eight-hour day also allowed people more leisure time.
The first part of the sports park was laid out by unemployed people
as part of a job creation scheme between 1925 and 1928. The stadium,
With a capacity of 25,000, was opened in 1930. Under the supervision
of Ottokar Wagler, the landscape architect Konrad Glocker designed a
sports complex that was typical for its time. With its 48 hectares, it was
one of Berlin's largest. The stadium and training grounds for hockey,
football and athletics, along with children's playgrounds, were accom-
modated in park-like green spaces. The modern changing rooms with
flat roofs were drawn up by the architect Karl Bonatz. The sports park
in what was then the working-class district of Neukölln enjoyed great
popularity.
After the end of the Second World War, the urn containing the ashes of
the working-class athlete Werner Seelenbinder was buried at the entrance
to the stadium. He was executed by the Nazi regime for his involvement
in the resistance movement. In 1948, much of the sports park had to
make way for the new runways which were built in conjunction With the
Airlift. Only a few remnants survived. Including the earthen mouns of
the stadium and one of the training grounds located in the section of the
old complex south of here. This area, which has changed considerably
due to reconstruction and new building projects, has been officially
called the “Werner-Seelenbinder-Sportpark“ since 2004.

Die schmale, ca. 2,20 m hohe Metallstele ist Teil eines „Informationspfades zur Geschichte des Tempelhofer Feldes”. Sie bildet eine inhaltliche Einheit mit der unweit entfernten Tafel „Sportgelände“.


Bildunterschriften deutsche Inschriftenseite:
1 Luftbild des Sportparks, o.J. (um 1930)
Östlich die Wohnbebauung an der Oderstraße; westlich der erste Flughafen auf dem
Tempelhofer Feld
Aerial view of the sports park, undated (around 1930)
To the east are the residential buildings of Oderstrasse; to the west, the first airport at
Tempelhof Field
Museum Neukölln

2 Pläne des Sportparks Neukölln, der bis November 1928 auch'
„Sportpark Tempelhofer Feld" genannt wurde, 1927
In die Sportanlage einbezogen wurde ein bereits 1914 als Windschutz angelegter
Bewuchsstreifen.
Plans of Neukölln Sports Park, which was also called Tempelhof Field Sports Park until
November 1928, 1927
Hedges to protect from the wind planted as early as 1914 were integrated into the sports
park
Museum Neukölln

3 Das Stadion Neukölln während einer Sportveranstaltung, o.J. (um 1930)
Neukölln Stadium during a sporting event, undated (around 1930)
Museum Neukölln

Bildunterschriften englische Inschriftenseite:
4 Skulptur „Wasserträgerin“ des Bildhauers Ernst Freese und Pfeilerhalle im
Sportpark Neukölln, o.J.
Die Pfeilerhalle ist in veränderter Form bis heute erhalten.
Wasserträgerin (water bearer) statue by the sculptor Ernst Freese and portico in Neukölln
Sports Park, undated
The portico has survived to this day in modified form.
Museum Neukölln

5 „Reichssportfest des BDM“ im Stadion Neukölln, 11. August 1935
In der Zeit des Nationalsozialismus fanden im Stadion Neukölln Sportfeste der
NS-Formationen und propagandistische Massenveranstaltungen statt.
Reichssportfest des BDM (Reich Sports Festival of the League of German Girls) at
Neukölln Stadium, 11 August 1935
In the National Socialist era, NS groupings held sports festivals and mass propaganda
events at Neukölln Stadium.
bpk 50054229

6 Kundgebung für die „Opfer des Faschismus“ in der „Werner-Seelenbinder-Kampfbahn“,
9. September 1945
ln den ersten Nachkriegsjahren trug das Neuköllner Stadion schon einmal den Namen
Werner Seelenbinders. Die Aufbauten für die Kundgebung schuf der Architekt und
damalige Stadtbaurat Hans Scharoun.
Rally for the Victims of Fascism at the Werner Seelenbinder Arena, 9 September 1945
In the early post-war years, Neukölln Stadium already bore the name Werner
Seelenbinder. The temporary buildings for the rally were designed by the architect and
councillor for urban construction, Hans Scharoun.
Neue Berliner Illustrierte 3?/1946

7 Von den Überresten des Sportparks Neukölln aus beobachten Menschen die
startenden und landenden Flugzeuge der Luftbrücke, Oktober 1948
Erkennbar sind ein Umkleidehäuschen und die heute noch existierende Pfeilerhalle.
People watch the planes taking off and landing during the Airlift from the remnants of
Neukölln Sports Park, October 1948
One of the changing rooms and the portico, which still exists, are visible on the Photo.
akg-images/Tony Vaccaro 210693


Geschaffen wurde der Geschichtspfad im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, der Tempelhof Projekt GmbH und der Grün Berlin GmbH.
Konzeption, Textentwurf und Redaktion lagen beim Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. (Stefanie Endlich, Monica Geyler-von Bernus und Beate Rossié; http://www.bfgg.de). Gestaltet wurden die Tafeln von der Grafikerin Helga Lieser und die Übersetzung erfolgte durch Robin Benson und Donncha Mac Coittir.
Eine Vorstellung des Gesamtprojekts sowie einen Standortplan zum Download finden Sie auf der Website der Grün Berlin GmbH (https://www.tempelhoferfeld.de/entdecken-erleben/geschichtspfad/). Ebenfalls enthält die Website des Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. Informationen zu dem Geschichtspfad (https://bfgg.de/informationspfad-zur-geschichte-des-tempelhofer-feldes/).

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