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Sportgelände (Informationspfad Tempelhofer Feld 10)
Sportgelände (Informationspfad Tempelhofer Feld 10)

Sportgelände (Informationspfad Tempelhofer Feld 10)

Tempelhofer Feld

Sportgelände
Das Tempelhofer Feld war lange Zeit militärischer Übungsplatz, es wurde
als Sportgelände genutzt. Von 1830 bis 1867 befand sich hier
die damals bedeutende Pferderennbahn für Berlin und Umgebung.
Die bestand aus einer ca. 2500 Meter langen Rennbahn, der Königsloge
Zeltdach-Tribünen für die Zuschauer, Restaurants und Stallungen.
Betreiber war der „Verein für Pferdezucht und Pferdedressur“, dessen
Mitglieder aus Adel und Großbürgertum stammten. Die Rennen dienten
vor allem der Erprobung der Pferde und ihrer Zuchtauswahl und erfüllten
so militärische Zwecke. Wegen des Baus der Anhaltinischen Eisen-
bahn wurde die ursprünglich im Südwesten des Feldes gelegene Renn-
bahn 1840 hierher in den südöstlichen Bereich verlegt. Die Kargheit des
Geländes, die Schlichtheit der Anlage und der Volksfest-Charakter der
Veranstaltungen machten die Rennbahn für exklusive Kreise, die
Pferdesport betrieben, zunehmend unattraktiv. 1867 wurde sie zugunsten
der Rennbahn Hoppegarten geschlossen.
Später wurde das Tempelhofer Feld zum Ort des Breitensports, sofern
das Militär es nicht in Beschlag nahm. Die ersten Berliner Fußballvereine
trainierten und spielten seit den 1880er Jahren hier, darunter der BFC
Germania 1888, der älteste bestehende Fußballclub Deutschlands.
Anfangs waren die Fußballer Anfeindungen ausgesetzt, weil sie sich
einem aus England stammenden Sport verschrieben hatten. Wenn das
Militär Sozialisten unter den Vereinsmitgliedern vermutete, verweigerte
der Garnisonkommandant die Spielgenehmigung. Dennoch nutzten
schließlich 37 Fußballvereine das Gelände. Auch Cricketspieler, Leicht-
athleten und Turner trafen sich auf dem Tempelhofer Feld.

Tempelhof Field was used as a military exercise ground for a long time
but it also hosted sporting activities. From 1830 to 1867, it was the
location of the leading horse-race course for Berlin and its environs. lt
comprised a race track approximately 3,500 metres in length, the royal
box, canvass-covered stands för spectators, restaurants and stables. lt
was operated by the Verein für Pferdezucht und Pferdedressur (Horse
Breeding and Dressage Club), whose members were drawn from the
aristocracy and the upper classes. The main aim of the races was to test
the horses and their pedigree selections; hence, they also served
military purposes. Due to the construction of the Anhaltischen Bahn
railway, the race track was moved here from its original site in the south-
west of the grounds to the south-east in 1840. The barrenness of the
terrain, the rudimentary facilitiesand the mass popularity of the events
held there made the race track increasingly unattractive for the exclusive
circles which engaged in equestrian sport. In 1867, it was closed and
the activities relocated to the Hoppegarten race course.
Later, Tempelhof Field became a venue for popular sports, as long as it
was not occupied by the military. Berlin's first football clubs trained and
played here from the 1880s on. They included BFC Germania 1888,
Germany's oldest surviving football Club. The footballers originally faced
hostility because they were devoted to a sport With English roots. If the
military suspected that there were socialists among the club members,
the garrison commander refused to grant permission for matches to be
held. In the end, nonetheless, 37 football clubs were to use Tempelhof
Field, which also became a meeting place for cricket teams, athletes and
gymnasts.

Die schmale, ca. 2,20 m hohe Metallstele ist Teil eines „Informationspfades zur Geschichte des Tempelhofer Feldes“. Sie bildet eine inhaltliche Einheit mit der unweit entfernten Tafel „Sportpark Neukölln“.

Bildunterschriften deutsche Inschriftenseite:
1 Fußballspiel des BFC Preussen auf dem Tempelhofer Feld, links die
Paradepappel, o.J. (um 1923)
Football match involving BFC Preussen at Tempelhof Field. The Parade-Pappel
poplar can be seen on the left, no date. (ca. 1923)
BFC Preussen von 1894 e.V.

2 Plan des Tempelhofer Feldes mit Pferderennbahn, 1851
Map of Tempelhof Field With horse racing track, 1851
bpk 00111524/Staatsbibliothek zu Berlin
 

3 Die Tempelhof, Holzstich um 1860
Tempelhof race track, wood engraving, ca. 1860
Sportarchiv Gerd von Ende

Bildunterschriften englische Inschriftenseite:

4 Gruppenbild des BFC Germania 1888 auf dem Tempelhofer Feld, 1894
Group photo of BFC Germania 1888 at Tempelhof Field, 1894
BFC Germania 1888

5 Cricketspieler auf der Freifläche, 1890er Jahre
Men playing cricket on the field, 1890s
bpk 20045590

6 Fußballspiel des BFC Britannia 1892 gegen den TFC Viktoria 1889 auf dem
Tempelhofer Feld, 5-3.1899
Im Hintergrund die Kasernenbauten am heutigen Columbiadamm mit der vor-
gelagerten Militärarrestanstalt, die in der NS-Zeit als Konzentrationslager diente
und 1938 für den Neubau des Flughafens Tempelhof abgerissen wurde.
Football match between BFC Britannia 1892 and TFC Viktoria 1889 at Tempelhof.
Field, 5 March 1899
In the background are the garrison buildings on what is now Columbiadamm, With
the nearby military prison, which was used as a concentration camp in the National
Socialist era and was torn down in 1938 to make room for the construction of
Tempelhof airport.
bpk 20045589

7 Der Kreuzberger „Dustere Keller" war ein Stammlokal vieler Fußballvereine; o.J.
Lokale in der Umgebung dienten den Sportlern als Versammlungs-, Umkleide- und
Abstellraum.
The Dustere Keller (Gloomy Cellar) was the local bar of choice for many football
Clubs; no date.
Establishments of this kind were used »s meeting places, dressing rooms and
storage spaces.
BFC Preussen von 1894 e.V.

Geschaffen wurde der Geschichtspfad im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, der Tempelhof Projekt GmbH und der Grün Berlin GmbH.

Konzeption, Textentwurf und Redaktion lagen beim Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. (Stefanie Endlich, Monica Geyler-von Bernus und Beate Rossié; http://www.bfgg.de). Gestaltet wurden die Tafeln von der Grafikerin Helga Lieser und die Übersetzung erfolgte durch Robin Benson und Donncha Mac Coittir.

Eine Vorstellung des Gesamtprojekts sowie einen Standortplan zum Download finden Sie auf der Website der Grün Berlin GmbH (https://www.tempelhoferfeld.de/entdecken-erleben/geschichtspfad/). Ebenfalls enthält die Website des Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. Informationen zu dem Geschichtspfad (https://bfgg.de/informationspfad-zur-geschichte-des-tempelhofer-feldes/).
 

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