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Solbad Hirschgarten

Hirteplatz

DAS SOLBAD
HIRSCHGARTEN

In den 1880er-Jahren wurde in Berlin und Umgebung vermehrt
nach Solevorkommen gesucht. Besonders rührig war bei diesen
Bemühungen die kapitalkräftige Admiralsgarten-Bad Aktien-
gesellschaft. Sie betrieb bereits mehrere Solbadeanstalten in
Berlin, beispielsweise am Alexanderplatz, am Oranienplatz und
am Weddingplatz. Im Jahr 1889 begann in ihrem Auftrag auch in
Hirschgarten am Sternplatz eine Berliner Spezialfirma mit Such-
bohrungen. In einer Tiefe von 318 Metern wurde sie fündig. Vom
Oberbergratsamt Halle und von der Preußischen Geologischen
Landesanstalt erhielt die Admiralsgarten-Bad AG das Nutzungs-
recht. Mit dem Bau des Solbads wurde umgehend begonnen
und bereits am 23. Juli 1890 fand die feierliche Eröffnung statt.
Neben natürlichen Solbädern gab es im Kurbetrieb auch Wannen-
bäder, Massagen und Trinkkuren. Die positive Entwicklung
Hirschgartens ließ anfangs die Anlage des Bads als lohnendes
Unternehmen erscheinen. Die sogenannte „reiche Fülle“ des
Solevorkommens, mit der die Einrichtung beworben wurde, ent-
sprach jedoch nicht der Realität. Um 1910 sprudelte die Quelle
weit weniger und die Einnahmen gingen deutlich zurück. Der Bade-
betrieb wurde nach 25 Jahren eingestellt und das Grundstück mit
dem heute noch als Wohnhaus genutzten Badehaus verkauft.

Die Keramiktafel wurde von Babett Deuse und Monika Hemmer von der Interessengemeinschaft Hirschgarten mit Mitteln der Kiezkasse und unter inhaltlicher und gestalterischer Abstimmung mit dem Heimatverein Köpenick hergestellt.

Bei der Einweihung am 9.6.2022 am Hirteplatz waren Bezirksbürgermeister Oliver Igel und die Urenkelin des namensgebenden Bankiers Albert Hirte, Anita Lüder-Hirte, zugegen.

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