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Siegfried und Suzanne Bernfeld

Pariser Straße 18a

SIEGFRIED BERNFELD
Psychoanalytiker und Reformpädagoge
(1892 -1953)
lehrte von 1925 - 1932 in Berlin als Dozent am
Berliner Psychoanalytischen Institut und an der Hochschule für Politik.
Ein “hinreißender Redner und sehr einflußreicher Lehrer“ (Freud, 1931).
SUZANNE PARET
geb. Cassirer verh. Bernfeld
Psychoanalytikerin (1896 - 1963)
Sponsoren dieser Tafel: Analytische Kinder- u. Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP)

Die Gedenktafel ist an der Wand links im Eingangsbereich befestigt. Die konkreten Lebensdaten der Erinnerten lauten:

Siegfried BERNFELD, Lemberg/Galizien (Lwiw/Ukraine) 7.5.1892 - San Francisco 2.4.1953
Suzanne Aimée BERNFELD, Brüssel 3.4.1896 - San Francisco 26.11.1963

Bernfeld wuchs in Wien auf, wo er nach dem Gymnasium auch - mit einem Zwischensemester in Freiburg im Breisgau - bis 1915 studierte und „Über den Begriff der Jugend“ promovierte. Er war in der jüdisch-liberal-bürgerlichen Wiener Jugendbewegung aktiv, aber auch von den Ideen des Sozialismus begeistert. Von 1917-21 arbeitete er im Zionistischen Zentralrat für West-Österreich und kümmerte sich u.a. um entwurzelte jüdische Straßenkinder. Ab 1922 entwickelte er für das Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung Kurse zu Erziehungsfragen. Von 1925–32 wirkte er in der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung und lehrte an der Deutschen Hochschule für Politik, war zugleich engagiert im „ Bund entschiedener Schulreformer“. 1934 ging er mit seiner Familie nach San Francisco. Bernfeld war Mitbegründer moderner Jugendforschung und der psychoanalytischen Pädagogik, sein Buch „Sisyphos“ (1925) wird bis heute als bedeutendes theoretisches Werk geschätzt. Größere öffentliche Bedeutung erlangte er spät durch die antiautoritäre Erziehungsbewegung nach 1968. Einfluss hatte er auch auf die Kibbuzerziehung. Mit Suzanne Cassirer-Paret ging Bernfeld seine dritte Ehe ein. Beide schufen u.a. ein biographisches Werk über Freud. (Biographische Angaben u.a. nach Wikipedia)

Im linken Teil der 42x42 cm großen Glastafel ist Sigmund Freud (Freiberg Mähren 6.5.1856 - London 23.9.1939) mit Hut und Mantel abgebildet, die Hände auf dem Rücken verschränkt und einen Stock haltend. Das Logo ist durch eine Fotografie Freuds vor dem Hotel Esplanade in London aus dem Jahr 1938 inspiriert. Der Schrifttypus auf der Tafel ist Bernhard Modern, in Anlehnung an die Schrift der psychoanalytischen Zeitschrift „Imago“ aus den zwanziger Jahren.

Die Gedenktafeln der Reihe „Mit Freud in Berlin“ erinnern (bis auf eine Ausnahme: Marie Freud) an Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker, die in Berlin lebten und die die Theorie und Praxis der Psychoanalyse lehrten und weiterentwickelten. Die meisten von ihnen waren jüdisch und wurden von den Nationalsozialisten dazu gezwungen Berlin zu verlassen.

Die Gedenktafeln wurden initiiert von Dr. Regine Lockot und finanziert durch Stadtrundfahrten und Spazierrundgänge des Formats „Auf den Spuren der Psychoanalyse“.

Alle Gedenktafeln sind (inzwischen) mit QR-Codes versehen. Ausführliche biographische Informationen zu der Gedenktafelreihe und digitale Rundgänge siehe: https://mitfreudinberlin.jimdofree.com/ (zuletzt aufgerufen am 31.10.2023).
 

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