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Seniorenheim

Seniorenheim

Adamstraße 38

Linke Seite:

Grunewald-Rüppel-
Stiftung, 1878.

Karl-Schottstaedt-
Stiftung
1898.

Wilhelm-Vogeler-
Stiftung
1900.

Rechte Seite:

Zur Hundertjahrfeier der
Städteordnung überwies die
Stadtgemeinde dem Friedrich-
Wilhelm-Victoria-Bürgerhos-
pital die Summe von 10000 M
Spandau, den 19. November 1908.

Kaufmann-Stadtältester
Heinrich Zimmermann-
Stiftung 1901.

Geschwister Schöppius-
Stiftung
1907.

In der Eingangshalle des an der Ecke Melanchthonstraße stehenden Hauses sind links und rechts neben dem Zugang ins Haus je drei dunkle Glastafeln übereinander angebracht.
In der Spandauer Altstadt erinnert am Haus Breite Straße 20 seit Oktober 2000 wieder eine dunkle Granittafel über dem Eingang an die Grunewald=Rüppell / Stiftung. / 1878., hier mit doppeltem „l" geschrieben. Die 1878 nach dem Tod von Friederike Rüppel gegründete Stiftung zur Unterstützung des Bürgerhospital wurde (lt. Berliner Morgenpost v. 4.10.2000) im Jahr 1961 aufgelöst.
Zur Geschichte der Stiftung schrieb Brigitte Baecker (Berliner Morgenpost, 4.10.2000):
„Den wenigsten wird auffallen, dass am Haus Breite Straße 20 in den vergangenen Monaten die Fassade mit ihren weißen Ornamentbändern erneuert wurde. Noch weniger Menschen werden registriert haben, dass sich nun eine Gedenktafel über dem Hauseingang befindet. (...)
Nur hochbetagte alteingesessene Spandauer kennen noch diesen Namen. Deshalb ist es der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau 1954 zu danken, dass sie die Platte nicht nur aus dem Kellergerümpel des um 1800 errichteten Wohnhauses ausgrub, für 1561 Mark sorgfältig restaurieren und jetzt wieder an alter Stelle anbringen ließ.
Gerhard Hinz, der lange Zeit Vorsitzender der Heimatkundlichen Vereinigung war, hat jetzt die Geschichte der Grunewald-Rüppel-Stiftung ausfindig gemacht. Allerdings nicht, woher das zweite ‚L‘ auf der Tafel herrührt. 1858 hatten die städtischen Körperschaften das ‚ Friedrich-Wilhelm-Viktoria-Bürgerhospital‘ gegründet. Mit Schenkungen und Spenden wurde das Bürgerhospital auf dem Grundstück Adamstraße 28, wo sich noch heute ein Seniorenwohnheim befindet, unterstützt.
Die am 17. April 1878 verstorbene Friederike Rüppel, geborene Grunewald, setzte das Hospiz zum Universalerben ein. Allerdings mit der Auflage, dass am Haus Breite Straße 20 in der Mitte der Altstadt eine Tafel an ihre Großherzigkeit erinnern sollte. Hatte die Stiftung während der Inflation kaum noch Wohltaten verteilen können, war nach dem Zweiten Weltkrieg Ebbe in der Kasse. 1961 wurde die Stiftung aufgelöst.
Über die Mieter des im klassizistischen Stil erbauten Wohnhauses weiß Klaus-J. Rödiger einiges zu berichten. So war das Erdgeschoss von 1873 bis 1903 an die Konditorei Lüdemann vermietet. Danach kaufte es ein gewisser Vogt aus der Wilhelmstadt für seinen Schwiegersohn, den Konditormeister Wiegmann, der das Gebäude bis 1936 nutzte. Danach mietete sich Konditormeister Hellmuth Fester bis 1975 dort ein.
Wiegmann hatte zwei Töchter. Die eine heiratete den Angehörigen der italienischen Armee und späteren Antifaschisten und Maler Gabriele Mucci, dem heute noch das Haus gehört. Er gab schon vor zehn Jahren seine Einwilligung, die Gedenktafel wieder am Haus zu befestigen."
Gabriele Mucci (25.6.1899 - 10.5.2002) und seine Frau Jenny Wiegmann-Mucci (1.12.1895 - 2.7.1969) sind beigesetzt auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße 20 (Künstlerabteilung).

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