Schiffsunglück
Gudrunstraße 20 (Friedhof)
der Toten vom
5. Juli 1951
Der Gedenkstein aus rotem Porphyr trägt drei Bronzetafeln. Die zwei links und rechts, etwas tiefer angebrachten Tafeln verzeichnen die Namen der Opfer, die bei dem Unfall ums Leben kamen.
Inschrift links:
Brunhilde Gowa 05.08.38 / Hannelore Rapsch 08.12.39 / Rosemarie Rapsch 23.07.44 / Manfred Tschierski 28.05.40 / Liselotte Lipke 15.08.37 / Gisela Wendland 24.03.39 / Eckhardt Neumann 01.12.37 / Horst Buchalla 20.05.41 / Horst Sellhusen 23.07.39 / Gisela Schirrmacher 13.05.44 / Heinz Stock 01.04.40 / Manfred Seefeld 06.06.40 / Klaus-Jürgen Mahlitz 29.06.42 / Eva Grohmann 31.07.39 / Dagmar Moch 23.12.41
Inschrift rechts:
Erika Schimke 26.03.40 / Horst-Dieter Eismann 24.03.41 / Detlef Schlee 13.08.44 / Helmut Effner 12.11.40 / Erna Reinicke 29.12.08 / Ida Schwenke 27.07.01 / Renate Schwenke 13.11.43 / Reinhilde Wegener 27.11.42 / Gudrun Schreiber 06.03.39 / Helga Krause 29.04.42 / Jutta Wilhelm 02.07.41 / Doris Gellert 14.05.44 / Herbert Lipstreuer 12.07.40 / Hans-Joachim Bild 20.03.41 / Hermann Schmidt 28.09.39
Die Tafeln ersetzen die verwitterten ursprünglichen Tafeln zur Erinnerung an die Opfer des Schiffsunglücks vom 5. Juli 1951. „Damals explodierte ein Ausflugsdampfer kurz nach dem Ablegen in der Nähe der Treptower Brücke. Von den 127 Passagieren, zumeist Schulkinder, kamen 30 ums Leben.“ (Lichtenberger Monatsblatt, Juni 1994).
Sie kamen aus dem Bezirk Prenzlauer Berg und waren mit ihren Lehrkräften auf dem Weg zu den Ferienspielen der (Ost-)Berliner Schulen in Hessenwinkel unterwegs. Die Trauerfeier fand am 12.7.1951 statt. Die Enthüllung der neuen Tafeln erfolgte am 4. Mai 1994 in Anwesenheit von Überlebenden, Angehörigen der Opfer und Lebensrettern.
Die Tafeln wurden von einer Schöneicher Werkstatt hergestellt. Die Kosten betrugen rund 24.000,- DM. Die Anlage befindet sich links hinter der Gedenkstätte der Sozialisten. Zum 60. Jahrestag des Unglücks ließ die Interessengemeinschaft Historische Friedhöfe die Grabsteine überarbeiten und eine Tafel an der Grab- und Gedenkanlage aufstellen. Die tatsächliche Anzahl der Opfer (auf der 2005 aufgestellten Tafel am Treptower Hafen ist von 30 die Rede) wurde nie exakt festgestellt. S. a. Der Tagesspiegel, 6.7.2005: „Feuer an Bord!" (http://www.tagesspiegel.de/berlin/feuer-an-bord/622040.html , zuletzt aufgerufen am 9.7.2012)
Die Inschrift der Zusatztafel lautet:
Bei dem schwersten Schiffsunglück der DDR am 05.07.1951
kamen viele Ferienkinder aus Schulen im Stadtbezirk
Prenzlauer Berg und ihre erwachsenen Begleiter ums Leben; [!]
Als sich auf dem Ausflugsschiff "Heimatland" im Hafen
Berlin-Treptow eine Explosion ereignete.
Die meisten Kinder konnten nicht schwimmen, da zu dieser
Zeit in den Schulen kein Schwimmunterricht möglich war.
Wegen der politischen Spannungen in der geteilten Stadt
wurden Rettungsarbeiten teilweise behindert.
Von den 30-49 Opfern sind hier 16 bestattet.