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Salo Drucker

Salo Drucker

Lissa/Provinz Posen (Lesno/Polen) 17.9.1885 - KZ Sachsenhausen 19.8.1940

Iranische Straße 2-4

SALO DRUCKER
17.9.1885 - 19.8.1940
Erster Stadtarzt des Bezirks Wedding von
1922 bis 1933.
Unter seiner Leitung wurde das
öffentliche Gesundheitswesen im Wedding
vorbildlich ausgebaut.
Als Jude wurde er 1933 von den National-
sozialisten aus dem Gesundheitsamt entlassen und
1940 im KZ Sachsenhausen ermordet

Die Gedenktafel wurde am 18. September 2024 ein zweites Mal in ihrer Geschichte feierlich enthüllt. Es sprach Dr. Doetz, Medizinhistorikerin an der Charité.

Die ursprüngliche Enthüllung der Berliner Gedenktafel für Salo Drucker fand am 19. August 1990 am Haus der Gesundheit in der Reinickendorfer Str. 60 statt. Nach Ankündigung des Abrisses des Gebäudes wegen Schimmelbefall, nahm die Historische Kommission zu Berlin e.V., vermittelt durch Gleis69 e.V. die Tafel in Obhut. Am ehemaligen Tafelstandort wurde eine Schule gebaut und somit verschwand der historische Ortsbezug zu Drucker.

Neue Recherchen des Gleis69 e.V. ergaben, dass Drucker 1922 Amtsräume für das Weddinger Gesundheitsamt im Jüdischen Krankenhaus fand und so kam es mit Zustimmung des Jüdischen Krankenhauses Berlin und dem Verein Aktives Museum zu einer Neuanbringung in der Iranischen Straße 2-4.

Der sozialdemokratische Arzt und Gesundheitspolitiker Drucker ging nach seiner Entlassung zunächst in die Schweiz, kehrte aber nach Berlin zurück. 1939 wurde er verhaftet und ins KZ gebracht. Beigesetzt ist die Urne mit Druckers Asche auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, Herbert-Baum-Straße (Markus-Reich-Platz).

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