zurück zur Suche

Philipp Schaeffer

Königsberg 16.11.1894 - Berlin-Plötzensee 13.5.1943

Brunnenstraße 181

Philipp-Schaeffer
Bücherei
Städt. Volksbücherei Berlin-Mitte
Dr. Philipp Schaeffer
geboren 1894
arbeitete von 1928 - 1931
in dieser Bücherei, als
Widerstandskämpfer
wurde er am 13.5.1943
hingerichtet.

Die Tafel befindet sich nicht mehr an ihrem ursprünglichen Anbringungsort, wird aber in der Bibliothek aufbewahrt, die seit 1952 nach ihrem einstigen Mitarbeiter heißt.

Schaeffer studierte Orientalistik (Sinologie) in St. Petersburg und Heidelberg. Schließlich fand er eine Anstellung in dieser Stadtbücherei, deren Bestand des Erwachsenen-Lesesaals "er infolge der Übernahme von wertvollen Buchbeständen aus der ehemaligen sozialdemokratischen Heimannschen Bibliothek zu einer der bestorganisierten sozialwissenschaftlichen Sammlungen in Berlin entwickelte". (Erwin Marks, Laurentius 12 (1995), S. 76ff.) Seit 1928 gehörte er der KPD an und wirkte ab 1933 als Mitglied der illegalen Bezirksleitung Berlin-Brandenburg seiner Partei im Untergrund. Nach einer mehrmonatigen Untersuchungshaft in Moabit, aus der er mangels Beweisen entlassen werden mußte, folgte 1935 eine Verurteilung zu fünf Jahren Zuchthaus, die er in Luckau verbüßte. Nach seiner Freilassung schloß er sich der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack ("Rote Kapelle") an. „Im Frühjahr 1942 stürzte er bei dem Versuch, ein jüdisches Ehepaar vor dem Selbstmord zu bewahren, aus dem 3. Stock eines Mietshauses ab“ (Marks, aaO.) und verletzte sich schwer. Noch im Krankenhaus wurde er verhaftet, wegen Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt. 

zurück