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Geschichtsmeile Berliner Mauer: Opfer der Mauer

Kiefholzstraße

Wolfgang Glöde kam am 11. Juni 1962 in
der KOLONIE „SORGENFREI” ums Leben.
Als Grenzpolizisten in der grenznahen Klein-
gartenanlage spielenden Kindern ihre
Maschinenpistole zeigten, löste sich ein
Schuss. Der 13-Jährige wurde tödlich ver-
letzt. Die militärische Führung machte den
Gefreiten K. verantwortlich. Er hatte seine
Waffe vorgeführt, ohne sie zu entladen.
Am 14. März 1966 erschossen Grenzposten nahe der gleichen
Gartenkolonie Jörg Hartmann, 10, und Lothar Schleusener,
13 Jahre alt. Sie hatten sich nach Einbruch der Dunkelheit ins
Grenzgebiet geschlichen und wollten vermutlich in West-Berlin
Jörgs Vater besuchen. Den Familien stellten
die zuständigen Behörden den Tod der
Kinder als Unglücksfall dar.
Christian Peter Friese kam aus Naumburg/
Saale nach Ost-Berlin, um hier nach West-
Berlin zu fliehen. In der Nacht zum 25.
Dezember 1970 stieg er am Bahndamm
Köllnische Heide in den Grenzstreifen ein.
Fünf Grenzposten gaben insgesamt 98
Schüsse ab. Tödlich getroffen brach der
22-Jährige zusammen. Seine Mutter er-
hielt die Nachricht, ihr Sohn sei bei einem
Autounfall gestorben.

Es folgen die Inschriften in englischer, französischer und russischer Sprache. Rechts auf der Tafel befinden sich übereinander das Foto eines Grabsteins, ein Kartenausschnitt und zwei Porträtfotos. Ihre Unterschriften lauten (v.o.n.u.):
Wolfgang Glöde
*01.02.1949
+01.06.1962

Todesort
Jörg Hartmann
*27.10.1955
+14.03.1966

Lothar Schleusener
*14.01.1953
+14.03.1966

Christian Peter Friese
*05.01.1948
+25.12.1970

Die Stele steht neben dem Denkmal für die Treptower Maueropfer, die bei Fluchtversuchen aus der DDR ums Leben kamen, von Jan Skuin und Rüdiger Roehl am Rand der Kiefholzstraße neben dem Heidekampgraben, der hier die Grenze zu Neukölln bildet. Sie wurde als Teil der „Geschichtsmeile Berliner Mauer 1961 - 1989” am 9.11.2014 enthüllt. Die Projektleitung, das Konzept, die Recherche und den Text übernahm Monica Geyler-von Bernus unter Mitarbeit von Birgit Kahl und Cornelia Ganz. Finanziert wurde die Stele vonder Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten, Kunst im Stadtraum. Weitere Informationen: https://bfgg.de/geschichtsmeile-berliner-mauer/

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