zurück zur Suche

Max Eitingon

Mohilew/Russland (Mohyliw-Podilskyi/Ukraine) 26.6.1881 - Jerusalem 30.7.1943

Altensteinstraße 26

Max Eitingon
Psychoanalytiker
(26.06.1881 - 30.07.1943
Lebte von 1909 bis 1933 in Berlin.
Gründer und Mäzen des
Berliner Psychoanalytischen Instituts
und der Poliklinik.
Präsident der Internationalen
Psychoanalytischen Vereinigung und
treuer Freund Sigmund Freuds.
Wohnte von 1928 bis 1933 mit seiner Frau Mirra Jacovleina
in diesem Haus
Sponsoren dieser Tafel:
Teilnehmer der Internationalen Psychoanalytischen Tagung „Psychoanalyse und Sprache“ (19.09.2004)

Die Glastafel ist an einem Steinpfosten des Gartenzaunes befestigt.

Der Sohn eines reichen österreichisch-polnisch-jüdischen Pelzhändlers wuchs in Leipzig auf und hatte die österreichische Staatsangehörigkeit. Er beherrschte trotz eines Sprachfehlers 13 Sprachen. Dieser schloss ein medizinisches Staatsexamen aus. Er studierte zunächst eine Vielzahl von Fächern in Leipzig und konnte sich aufgrund guter Abschlüsse anschließend als Medizinstudent in Heidelberg einschreiben. Weitere Studienorte waren Marburg und Zürich, wo er promovierte. Als Assistent lernte er die Psychoanalyse kennen und suchte den Kontakt zu Freud. 1909 kam er nach Berlin. Dort gründete er gemeinsam mit dem befreundeten Karl Abraham das Berliner Psychoanalytische Institut. 1912 heiratete er die russische Schauspielerin Mirra Jacovleina Raigorodsky. Nach dem Ersten Weltkrieg stiftete und finanzierte er die erste psychoanalytische Poliklinik. 1921 trat er in den Internationalen Psychoanalytischen Verlag ein, den er ebenfalls finanziell unterstützte. Eitingon wurde 1925 zum Vorsitzenden der Internationalen Unterrichtskommission für psychoanalytische Ausbildung gewählt und behielt diese Funktion bis zu seinem Tod. 1933 verließ er Berlin schweren Herzens und ließ sich in Jerusalem nieder. Dort gründete er noch im Spätherbst desselben Jahres zusammen mit anderen die Palästinensische Psychoanalytische Vereinigung.

Weitere Berliner Adressen Eitingons waren 1910 Hindersinstraße 14 (Alsenviertel, unmittelbar nordwestlich des Reichstagsgebäudes), 1913-21 Güntzelstraße 2, 1923-27 Rauchstraße 4 (Gedenktafel).

Im linken Teil der 42x42 cm großen Glastafel ist Sigmund Freud (Freiberg Mähren 6.5.1856 - London 23.9.1939) mit Hut und Mantel abgebildet, die Hände auf dem Rücken verschränkt und einen Stock haltend. Das Logo ist durch eine Fotografie Freuds vor dem Hotel Esplanade in London aus dem Jahr 1938 inspiriert. Der Schrifttypus auf der Tafel ist Bernhard Modern, in Anlehnung an die Schrift der psychoanalytischen Zeitschrift „Imago“ aus den zwanziger Jahren.

Die Gedenktafeln der Reihe „Mit Freud in Berlin“ erinnern (bis auf eine Ausnahme: Marie Freud) an Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker, die in Berlin lebten und die die Theorie und Praxis der Psychoanalyse lehrten und weiterentwickelten. Die meisten von ihnen waren jüdisch und wurden von den Nationalsozialisten dazu gezwungen Berlin zu verlassen.

Die Gedenktafeln wurden initiiert von Dr. Regine Lockot und finanziert durch Stadtrundfahrten und Spazierrundgänge des Formats „Auf den Spuren der Psychoanalyse“.

Alle Gedenktafeln sind (inzwischen) mit QR-Codes versehen. Ausführliche biographische Informationen zu der Gedenktafelreihe und digitale Rundgänge siehe: https://mitfreudinberlin.jimdofree.com/ (zuletzt aufgerufen am 31.10.2023).
 

zurück