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Max Beckmann

Leipzig 12.2.1884 - New York 27.12.1950

Max-Beckmann-Platz

Max Beckmann
in Hermsdorf
1906 - 1914

»Wie liebe ich doch Berlin
und Dich und den
Hermsdorfer Wald!«
Tagebuch, 1913

[linke Spalte]
Max Beckmann war ein deutscher Maler, Grafiker,
Bildhauer, Autor und Hochschullehrer, der zu den
bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne
des 20. Jahrhunderts gehört. Er lebte von 1907 bis
1915 in Berlin-Hermsdorf. Hier entstanden wichtige
Arbeiten seines frühen Werkes.

Beckmann wurde am 12. Februar 1884 in Leipzig ge-
boren. Nach seiner Ausbildung studierte er zwischen
1900 und 1903 an der Großherzoglich Sächsischen
Kunstschule in Weimar. Hier lernte er 1902 die Malerin
Minna Tube kennen. 1904 übersiedelten sie nach
Berlin, wo sie zwei Jahre später heirateten. Im August
1907 bezog das Ehepaar das von Minna Tube entwor-
fene Atelierhaus in der Ringstraße 14 in Hermsdorf.
Ein Jahr später wurde der Sohn Peter geboren.

Berlin bot Beckmann nach seinem Studium und einem
längeren Aufenthalt in Paris eine lebendige und viel-
fältige Kunstszene. Beeinflusst von Malern wie Edvard
Munch und Ferdinand Hodler, und geprägt durch Paul
Cézanne und Èdouard Manet, fühlte sich Beckmann der
Tradition des Impressionismus verbunden. Dennoch
war er bestrebt, eine eigene Bildsprache zu entwickeln.
In seiner Berliner Zeit entstanden zahlreiche Porträts.
Selbstbildnisse, Stadtansichten und Landschaften - im
Kontrast dazu mehrere großformatige Historiengemäl-
de. Allein im Jahr 1913 schuf Beckmann 11 Gemälde.

Die erschütternden Erlebnisse im Ersten Weltkrieg
als Freiwilliger beim Sanitätsdienst führten 1915 zu
einer psychischen Krise und dem Zusammenbruch
des Künstlers. Er kehrte nicht mehr nach Berlin zu-
rück, sondern übersiedelte mit seiner Familie nach
Frankfurt am Main. 1925 wurde die Ehe mit Minna
Tube-Beckmann geschieden. Im gleichen Jahr hei-
rateten Max Beckmann und Mathilde von Kaulbach.
Minna zog mit dem Sohn Peter zurück in das Haus
in der Hermsdorfer Ringstraße.

Die kriegsbedingte Desillusionierung veränderte Beck-
manns Stil dramatisch. Er entdeckte die Grafik als
künstlerisches Mittel. Seine Arbeiten wurden klein-
formatiger, sein Stil kantiger und härter konturiert.
Häufig stellte er die Brutalität des alltäglichen mensch-
lichen Umgangs dar.

[rechte Spalte]
Mitte der 1920er Jahre war Beckmann als Künstler
arriviert und erhielt internationale Anerkennung. Seine
Werke zeigte man in Ausstellungen in Europa und den
USA, Museen im In- und Ausland kauften seine Bilder
an. 1933 wurde Beckmann aus dem Lehramt an der
Städelschen Kunstschule in Frankfurt am Main entlas-
sen, das er seit 1925 innehatte. Beckmanns Arbeiten
wurden aus den Museen entfernt. 1937 wurden in der
Propagandaausstellung Entartete Kunst zwölf Gemälde
und zwölf Grafiken Beckmanns gezeigt. Am Tag nach
der Eröffnung dieser Ausstellung emigrierte der Künst-
ler nach Amsterdam.

1939 erhielt er eine Berufung als Lehrbeauftragter in
die USA, die er aufgrund des Ausbruchs des Zweiten
Weltkrieges nicht antreten konnte. Die Zeit des Krieges
verbrachten Mathilde und Max Beckmann in Amster-
dam. Erst 1947 konnte er einen Lehrauftrag an der
Washington University in St. Louis annehmen. Lehr-
angebote von deutschen Hochschulen, darunter die
Hochschule für Bildende Künste in Berlin, lehnte er
ab. Ab 1949 lebte und arbeitete Max Beckmann in
New York, wo er am 27. Dezember 1950 starb.

Minna Beckmann-Tube floh 1945 vor den Bomben-
angriffen und der anrückenden Roten Armee von
Berlin-Hermsdorf nach Gauting bei München, wo sie
1951 mit ihrem Sohn Peter Beckmann und anderen
die Max-Beckmann-Gesellschaft gründete.

Auf der Informationsstele sind drei Bilder mit folgenden Bildunterschriften abgebildet:

[links]
Max Beckmann und Minna Beckmann-Tube mit
Kinderwagen und einer Unbekannten vor dem
Haus in der Hermsdorfer Ringstraße, um 1909

[rechts oben]
Max Beckmann
Wasserturm in Hermsdorf
Öl auf Leinwand, 1909

[rechts unten]
Max Beckmann in seinem Hermsdorfer Atelier vor dem Gemälde
Untergang der Titanic, um 1912

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