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Marie Burde

Marie Burde

Berlin 9.6.1892 - Berlin 12.7.1963

Tegeler Straße 15

Hier nebenan, in dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten
Mietshaus Tegeler Straße 13 wohnte
MARIE BURDE
9.6.1892 - 12.7.1963
Selbst am Rande der Gesellschaft lebend
versteckte die Zeitungsverkäuferin und Lumpensammlerin
ab 1943 in ihrer Kellerwohnung sowie in
ihrer Gartenlaube in Schönow drei jüdische Jugendliche
und rettete ihnen auf diese Weise das Leben
2012 wurde sie in Yad Vashem
als »Gerechte unter den Völkern« geehrt

Marie Burde, genannt „Mieze", war Zeitungsverkäuferin und Lumpensammlerin. In ihrer mit Zeitungen und anderem vollgepackten Kellerwohnung gewährte sie den Brüdern Rolf (Berlin 11.12.1920 - Berlin 29.11.2012) und Alfred (Berlin 20.12.1921 - Berlin 11.4.2014) Joseph Zuflucht, sowie Alfreds gleichaltrigem Freund Arthur Fordanski (*27.1.1921). Später - nach der Zerstörung des Hauses durch Bomben im November 1943 - war der Zufliuchtsort dann ihr Grundstück in Schönow bei Bernau. Die beiden Brüder waren untergetaucht als sie miterleben mussten, wie ihre Eltern aus der Wohnung in der Weddinger Neue Hochstraße deportiert wurden. Marie Burde, an die sich Rolf Joseph schließlich nach Monaten wandte, gewährte sofort Hilfe. Er entkam Verhaftungen und der Deportation unter unglaublichen Bedingungen und mit unwahrscheinlich großem Glück. Sein Bruder Alfred wurde im Herbst 1944 verhaftet, kam ins KZ Sachsenhausen und überlebte den Todesmarsch im Frühjahr 1945.
Enthüllt wurde die Berliner Gedenktafel für die „Stille Heldin" am Montag, dem 13.7.2015 in Anweseneit von Frau Ursula Sikora, langjähriger Lebensgefährtin von Rolf Joseph, und Frau Anita Joseph-Bogdanski, der Witwe von Alfred Joseph. Sie ist in einem Edelstahlrahmen rechts neben dem Eingang auf dem Putz befestigt. Ein Grußwort zur Enthüllung sprach die Berliner Staatssekretärin für Jugend und Familie Sigrid Klebba, die Laudatio hielt die Historikerin Dr. Beate Kosmala.

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