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Lothar Erdmann

Breslau (Wrocław/Polen) 12.10.1888 - KZ Sachsenhausen 18.9.1939

Adolf-Scheidt-Platz 3

Hier wohnte von 1925 bis 1939
LOTHAR ERDMANN
12.10.1888 - 18.9.1939
Gewerkschafter, Sozialdemokrat
freier Schriftsteller
Nach brutalen Mißhandlungen
starb er im KZ Sachsenhausen

1933 verlor Erdmann seine Stellung als Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitschrift "Die Arbeit" des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zusammen mit über 100 weiteren Funktionären der liquidierten Arbeiterbewegung verhaftet, weil er sich unter anderem geweigert hatte, für NS-Zeitschriften zu arbeiten. Am 5.9.1939 wurde er gemeinsam mit dem früheren Vorsitzenden der Berliner SPD-Stadtverordnetenfraktion Erich Flatau (Görlitz 9.8.1879 - Berlin 4.2.1946) in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Dort empörte er sich "spontan" über dessen Misshandlung durch einen SS-Mann und wies auf Flataus Alter hin. Daraufhin "wurde er selbst zur Zielscheibe der sadistischen Attacken der SS-Männer, die ihn in den folgenden Wochen auf grausame Weise zu Tode quälten" (so die Historikerin Ingrid Flicke in einem biographischen Beitrag über Flatau).

Beigesetzt wurde er auf dem (1997 geschlossenen) Parkfriedhof Tempelhof, Gottlieb-Dunkel-Straße 26-27. Die Berliner Gedenktafel wurde am 12.10.1988 enthüllt. Sie befindet sich unweit der Manfred-von-Richthofen-Straße; die damalige Anschrift war Paradeplatz 3.

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