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Jüdisches Altersheim, Feldstraße

Jüdisches Altersheim, Feldstraße

Feldstraße 8

Auf Grund einer Stiftung der Familie Sternberg wurde dieses Gebäude / in der Feldstraße 8 im Jahr 1929 Jüdisches Altersheim. / Nach der Pogromnacht am 9. November 1938 mussten Spandauer jüdische Familien / hier einziehen und auf engstem Raum leben. / In den Jahren 1942-1944 wurden zwölf / der Bewohnerinnen und Bewohner deportiert und in den Tod geschickt: / Gretchen Cohen *27.1.1893 deportiert 13.01.1942 / Johanna Kiewe geb. Josef *17.3.1882 deportiert 02.04.1942 / Ascher Kiewe *10.1.1873 deportiert 02.04.1942 / Johanna Lewin geb. Bender *4.1.1872 deportiert 16.07.1942 / Helene Cohen geb. Susmann *1866 deportiert 14.09.1942 / Ernestine Hirsch geb. Hecht *24.7.1866 deportiert 14.09.1942 / Selma Freund *5.9.1857 deportiert 14.09.1942 / Karl Samter *8.6.1875 deportiert 14.09.1942 / Dorothea Baum geb. Friedlaender *31.10.1903 deportiert 19.02.1943 / Leib Friedlaender *5.8.1867 deportiert 28.05.1943 / Adelheid Rosenbaum *29.10.1882 deportiert 01.07.1943 / Margarete Marcuse *19.03.1894 deportiert 12.10.1944
Auf Grund einer Stiftung der Familie Sternberg wurde dieses Gebäude
in der Feldstraße 8 im Jahr 1929 Jüdisches Altersheim.
Nach der Pogromnacht am 9. November 1938 mussten Spandauer jüdische Familien
hier einziehen und auf engstem Raum leben.
In den Jahren 1942-1944 wurden mindestens 24
der Bewohnerinnen und Bewohner deportiert und in den Tod geschickt:
(Linke Spalte)
Gretchen Cohen (48 Jahre) Riga 13.01.1942
Ascher Kiewe (69) Warschau Ghetto 02.04.1942
Johanna Kiewe geb. Josef (60) Warschau Ghetto 02.04.1942
Johanna Lewin geb. Bender Theresienstadt 16.07.1942
Helene Cohen geb. Susmann (76) Theresienstadt 14.09.1942
Ernestine Hirsch geb. Hecht Theresienstadt 14.09.1942
Selma Freund (85) Theresienstadt 14.09.1942
Karl Samter (67) Theresienstadt 14.09.1942
Dorothea Baum geb. Friedländer (39) Auschwitz 19.02.1943
Herbert Baum (45) Auschwitz 19.02.1942
Fritz Reinglass (41) Riga 19.10.1942
Martha Wolfberg (49) Auschwitz 14.12.1942
(Rechte Spalte)
Elfriede Feld geb. Frey (39) Auschwitz 01.03.1943
Alexander Wolfberg (20) Auschwitz 04.03.1943
Erwin Weiss (39) Auschwitz 12.03.1943
Herta Weiss geb. Frey (36) Auschwitz 12.03.1943
Horst Weiss (10) Auschwitz 12.03.1943
Josef Frey (68) Theresienstadt 17.03.1943
Regina Frey geb. Jacobsohn (62) Theresienstadt 17.03.1943
Siegfried Wolfberg (77) Theresienstadt 17.03.1943
Jacob Plonski (69) Theresienstadt 17.03.1943
Leib Friedländer (75) Theresienstadt 28.05.1943
Adelheid Rosenbaum (60) Theresienstadt 01.07.1943
Margarete Marcuse (50) Auschwitz 12.10.1944

Die inhaltlich erweiterte weiße Tafel unter Glas wurde in einem Edelstahlpult auf dem Bürgersteig vor dem Haus am 27.1.2023 zusammen mit der erneuerten Tafel für den Rabbiner Arthur Löwenstamm eingeweiht.

Die Inschrift der Vorgängertafel am selben Ort lautete:

Auf Grund einer Stiftung der Familie Sternberg wurde dieses Gebäude
in der Feldstraße 8 im Jahr 1929 Jüdisches Altersheim.
Nach der Pogromnacht am 9. November 1938 mussten Spandauer jüdische Familien
hier einziehen und auf engstem Raum leben.
In den Jahren 1942-1944 wurden zwölf
der Bewohnerinnen und Bewohner deportiert und in den Tod geschickt:
Gretchen Cohen *27.1.1893 deportiert 13.01.1942
Johanna Kiewe geb. Josef *17.3.1882 deportiert 02.04.1942
Ascher Kiewe *10.1.1873 deportiert 02.04.1942
Johanna Lewin geb. Bender *4.1.1872 deportiert 16.07.1942
Helene Cohen geb. Susmann *1866 deportiert 14.09.1942
Ernestine Hirsch geb. Hecht *24.7.1866 deportiert 14.09.1942
Selma Freund *5.9.1857 deportiert 14.09.1942
Karl Samter *8.6.1875 deportiert 14.09.1942
Dorothea Baum geb. Friedlaender *31.10.1903 deportiert 19.02.1943
Leib Friedlaender *5.8.1867 deportiert 28.05.1943
Adelheid Rosenbaum *29.10.1882 deportiert 01.07.1943
Margarete Marcuse *19.03.1894 deportiert 12.10.1944

Diese erste Tafel sollte nach einer Mitteilung des Bezirksamts gemeinsam mit der für den Rabbiner Arthur Löwenstamm (Feldstraße 11) am 5.11.2005  enthüllt werden, wurde tatsächlich aber erst einige Wochen später aufgestellt. Zur Geschichte hieß es in einer Pressemitteilung vom 3.11.2005: „Das Jüdische Altersheim wurde 1929 von der ‚Selig-und-Rosa-Sternberg-Stiftung‘ des Gemeindevorstehers Julius Sternberg für die Jüdische Gemeinde Spandau erworben. Am 03.03.1943 wurde das Haus zugunsten der ‚Reichshauptstadt Berlin‘ enteignet. Das Gebäude war eines der Spandauer ‚Judenhäuser‘. Von hier aus erfolgten mindestens zwölf feststellbare Deportationen.“ Aus den Deportationsdaten ergeben sich folgende Deportationsziele: 13.1.1942 Riga, 2.4.1942 Warschau, 16.7.1942, 14.9.1942, 28.5.1943 und 1.7.1943 Theresienstadt, 19.2.1943 und 12.10.1944 Auschwitz.

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