zurück zur Suche

Synagoge Rykestraße / Jüdische Volksschule

Rykestraße 53

Die im Hof gelegene Synagoge und das Vorderhaus
wurden 1902 bis 1904 nach Plänen des Architekten
Johann Hoeniger erbaut.
In diesem Gebäude befanden sich eine Religionsschule der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin und seit 1922 auch eine Schule des zionistischen Jüdischen Schulvereins. Die Schule übernahm die Jüdische
Gemeinde 1929 als III. Private Volksschule.
1941 mußte die Schule nach der Beschlagnahme des Gebäudes
durch die Nationalsozialisten geschlossen werden. Viele der
Lehrer und Schüler wurden deportiert und ermordet.
Nach einer kurzen Zeit als Durchgangsheim für jüdische Überlebende
der Konzentrationslager nutzte die ›Volkssolidarität‹ dieses Haus.
Im Jahre 1999 eröffnete hier ein Jüdisches Lehrhaus.
Diese Tafel entstand auf Initiative ehemaliger Schülerinnen und Schüler.

Die festliche Eröffnung der Synagoge erfolgte am 4.9.1904, sie überstand das  Novemberpogrom 1938 weitgehend unbeschädigt, weil bei einem Feuer ein Übergreifen auf die dicht angrenzenden Wohnhäuser befürchtet wurde. Die Deutsche Wehrmacht schändete sie im Zweiten Weltkrieg, indem sie sie als Pferdestall missbrauchte. Das neue jüdische Lehrhaus wurde von der Ronald. S. Lauder Foundation eingerichtet. Der seit 1881 als gemeindebaumeister tätige Architekt Johann Hoeniger (1850-1913) ist beigesetzt auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, Her­bert-Baum-Straße (Markus-Reich-Platz), am Anfang der dritten Reihe unweit der Ecke D4/E4.

Die dunkle Metalltafel befindet sich an einem Pfeiler der Einfahrt. Sie wurde am 8.11.2001 von Bezirksbürgermeister Alex  Lubawinski und dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Alexander  Brenner, enthüllt. Zeitgleich wurde im nahegelegenen Prenzlauer Berg-Museum eine Dauerausstellung über die Schulen eröffnet.

 

zurück