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Johannes Hans Zoschke

Landsberg/Warthe 28.1.1910 - Brandenburg 24.10.1944

Normannenstraße

Zum Gedenken
an den Sportler und
antifaschistischen
Widerstandskämpfer
Hans
Zoschke
geb. am 28.1.1910
Von den Faschisten
ermordet
am 26.10.1944 [!]
Ehre seinem Andenken

Die zwi­schen den Treppenaufgängen des Hans-Zoschke-Stadions an der Normannenstraße befestigte Tafel wurde Ende September 2005 entwendet und Anfang Februar 2007 in alter Form erneuert. Das Sta­dion war Be­triebs­sportsta­dion der Stasi.

Johannes „Hans“ Zoschke wurde am 28. Januar 1910 in Landsberg an der Warthe geboren und wuchs bei seinen Großeltern in Berlin auf. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er zunächst in einer Teppichweberei, später als Maschinenarbeiter und Heizer. Seit seinem 17. Lebensjahr heuerte er als Matrose bei der Handelsmarine an, verlor 1931 jedoch seine Anstellung.  

Zoschke war Fußballer beim Sportclub Empor, wo er Arbeitersportler wie Werner Seelenbinder und Fritz Riedel kennenlernte. Er vertrieb die „Arbeiter Illustrierten Zeitung“ (AIZ) und im Juli 1931 heiratete er Elfriede Jutrzinski, gemeinsamen bekamen sie 1941 eine Tochter, Roswitha.

Als Mitglied der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO), arbeitete Zoschke bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten ehrenamtlich für die „Junge Volksbühne“. Nach 1933 begann er, im NS-Widerstand aktiv zu werden. Er schloss sich der Widerstandsgruppe um Josef Römer und Robert Uhrig an. Seine Wohnung in der Revaler Straße 32 diente als Treffpunkt für illegale Versammlungen. Eine bedeutende Rolle spielte Zoschke bei der Unterstützung des Widerstandskämpfers und Instrukteurs des Zentralkomitees der KPD, Alfred Kowalke. Werner Seelenbinder bat Zoschke 1941, Kowalke bei sich aufzunehmen. Zoschke versteckte diesen über mehrere Monate in seiner Wohnung.  

Am 4. Februar 1942 wurde Zoschke in seiner Wohnung verhaftet. Nach monatelanger Untersuchungshaft, davon fünf Monate in Einzelhaft, wurde er zunächst in das Arbeitserziehungslager Wuhlheide überführt und später in die Lager Fredersdorf und Großbeeren. Am 27. Februar 1944 erhob der Volksgerichtshof Anklage wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“. Im September 1944 wurde Zoschke zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden zusammen mit den Widerstandskämpfern Walter Eichberg, Erich Lodemann, Otto Schmirgal und Werner Seelenbinder hingerichtet.

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