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Johann Sigismund

Halle 8.11.1572 - Berlin 23.12.1619

Poststraße 4

ANNO CHRISTI 1619. MENSE DECEMBRI: DIE 23
HORA 3, VESP: ILLVSTRISSIMVS PRINCEPS AC
DOMINVS. DOMINVS IOHANNES SIGISMVNDVS
MARCHIO, ET ELECTOR BRANDENBVRGENSIS,
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SENTIA IllVMMORVM,, ELECTORISSÆ CONIVGIS
FILII PRIMOGENITI SVCCESSORIS, EIVSQ. DILECTIS=
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RIS ANNOS 47: MENSEM VNVM:DIES QVATVOR.
SVBIECTISSIMÆ GRATITVDINIS, SEMPITERNÆQ
MEMORIÆ ERGO. IN NOTICIAM POSTERITATIS
HARUMQ ÆDIVM SINGVLAREM, AC INDELEBI=
LEM GLORIAM: HAC QVALI QVALI ORICHALCO
SIGNATA LECTVRA LOCVM HVNC NOTARICV=
RAVIT, POSSESSOR HVIVS DOMVS. TVNC TEM=
PORIS DE MORTVIQ. ELECTORIS BEATISSIMÆ
RECORDATIONIS. VBICVLARIVS INTIMVS: ANTHONIVS FREITAG:
EIVSQ. VXOR
ANNA STEINFELDERIN

In freier deutscher Wiedergabe nach August Foerster, Eine Gedenktafel in Alt-Berlin, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 20 [1903], S. 107ff.:
Im Jahre Christi 1619, am 23. Dezember, nachmittags 3 Uhr, gab an dieser Stelle nach Überwindung der Leiden dieser Welt und nachdem er 47 Jahre, ein Monat und vier Tage auf dieser Erde gelebt Gott seine Seele zurück der erlauchteste Fürst und Herr, Herr Johann Sigismund, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Herzog von Preußen, Jülich, Cleve, Berg, in Gegenwart der erlauchtesten Kurfürstin-Gemahlin, des erstgeborenen Sohnes und Nachfolgers und dessen geliebtester Gemahlin, auch dreier kurfürstlicher Töchter, sowie vieler anderer Getreuester, Geheimräte und Minister. Dessen zu ewigem Gedächtnis ließ in untertänigstem Dank zur Erinnerung für die Nachwelt, für dies Haus im besonderen, und zu unzerstörbarem Ruhm gegenwärtige in Messing eingravierte Inschrift an diesem Ort der Besitzer dieses Hauses anbringen, welcher zu jener Zeit des verstorbenen Kurfürsten hochseligen Andenkens geheimer Kämmerer war: Anton Freitag und seine Gattin Anna Steinfelder
Dies war Berlins älteste Gedenktafel.Sie war im Erdgeschoß des Hauses angebracht. Der Überlieferung nach hielt sich der Kurfürst im Hause seines Kammerdieners aus „Furcht vor der weißen Frau" auf, die angeblich im Schloss herumspukte und nach landläufigem Aberglauben einen bevorstehenden Todesfall anzeigte, den der Kurfürst als den seinen deutete (womit er letztlich recht hatte!). Die Tafel wurde 1916 abgenommen und in das Hohenzollernmuseum im Schloss Monbijou gebracht.

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