Georg Hermann
Kreuznacher Straße 28
lebte von 1931 bis zu seiner Emigration im Jahre 1933
GEORG HERMANN
7.10.1871 - 19.11.1943
Schriftsteller, schilderte in den Romanen
Jettchen Gebert (1906), Henriette Jacoby (1908),
Kubinke (1910) und anderen Werken das Leben in Berlin,
Charlottenburg, Schöneberg und Wilmersdorf
Wurde im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet
Ganz überwiegend lebte Hermann - nach anderen Quellen - bereits seit 1914 in Neckargemünd und war in Berlin nur noch gelegentlich anwesend. Kurz nach dem Brand des Reichstags emigrierte er nach Holland. Dort wurden er, seine (aus zweiter Ehe stammende) Tochter Ursula und sein Enkelkind 1943 im KZ Westerbork inhaftiert. Tochter und Enkel konnten mit Pässen für Palästina versorgt und gerettet werden. Zu Georg Hermanns weiterem Schicksal schrieb Christian Rehse (Der Tagesspiegel, 20.11.93): "Das Informationsbüro des niederländischen Roten Kreuzes bescheinigt, 'daß laut der ihm zur Verfügung stehenden Angaben Georg Borchardt (...) am 16. November 1943 aus rassischen Gründen und zwar wegen jüdischer Abstammung vom K.L. Westerbork nach Auschwitz deportiert wurde. Obengenannte Person gilt als gestorben am 19. November in Auschwitz.' Die Todesanzeige eines Schriftstellers konnte kälter nicht sein. Es ist nicht einmal ganz sicher, ob dieses Leben tatsächlich an jenem 19. November zu Ende ging. Erinnern wir seinen Satz: 'Ich habe mich genug menschlich mitgeteilt für euch und für jeden, der später noch einmal Sehnsucht haben sollte, mit mir zu reden.'"
Enthüllung der Berliner Gedenktafel 19.11.1988.